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WAZ: Lehrerprotest gegen Aktionismus - Der Frust sitzt zu tief - Leitartikel von Sigrid Krause

Geschrieben am 13-08-2008

Essen (ots) - Von wegen: Der Ministerpräsident tauscht zwei
Pressesprecher im Schulministerium aus und alles wird gut. Am
Dienstag versuchte Rüttgers, Chaos und Ärger vom Frühjahr um das
Zentralabitur als Kommunikationspanne herunterzuspielen. Die harsche
Kritik der traditionell eher konservativen Lehrerverbände am
"Reform-aktionismus" der Landesregierung sollte ihn nun eines
Besseren belehren: Sechs Wochen Ferien haben den tief sitzenden Frust
in den Lehrerzimmern nicht besänftigt.
Die alten Konfliktfelder bleiben akut. Und der Wunsch, all das Neue
aus dem Gesetz im Betrieb erst einmal fundiert zu verankern, ist
verständlich. Dass sich Reformen nicht durchpeitschen lassen gegen
die Lehrer, erfuhr schon Gabriele Behler schmerzlich: Turbo- und
Zentral-Abitur, offene Ganztagsschulen aus dem Nichts, selbstständige
Schule oder Lehrer ohne Beamtenstatus waren nur einige ihrer
Reformziele. Ende 2002 musste sie gehen und ihre Nachfolgerin
versprach: Vorerst ist Schluss mit Reformen. Nun ist Rüttgers am
Ball. Mit Schulpolitik gewann er die letzte Wahl. Ob er 2010 damit
glänzen kann, ist fraglich.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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