(Registrieren)

Verbraucherpreise Juli 2008: + 3,3% zum Juli 2007 Energie und Nahrungsmittel sorgen weiterhin für Preisauftrieb

Geschrieben am 14-08-2008

Wiesbaden (ots) -

Sperrfrist: 14.08.2008 08:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist der
Verbraucherpreisindex für Deutschland im Juli 2008 gegenüber Juli
2007 um 3,3% gestiegen. Die Inflationsrate verblieb damit auch im
Juli 2008 auf ihrem höchsten Stand seit fast 15 Jahren (Dezember
1993: + 4,2%; Juni 2008: + 3,3%). Im Vergleich zum Vormonat Juni 2008
erhöhte sich der Index um 0,6%. Die Schätzung für Juli 2008 wurde
damit bestätigt.

Die Inflationsrate im Juli 2008 ist wesentlich vom Preisauftrieb
der Verbrauchsgüter (+ 8,2%) geprägt, vor allem die Preise für
Energie und Nahrungsmittel lagen im Juli 2008 mit 15,1% und 8,0% weit
über dem Vorjahresmonat und erklären gut zwei Drittel der gesamten
Preissteigerungsrate.

Im Energiebereich erhöhten sich insbesondere die Preise für
Mineralölprodukte (+ 24,0%; davon leichtes Heizöl: + 59,4% und
Kraftstoffe: + 15,2%). Überdurchschnittliche Preissteigerungen waren
auch bei den anderen Haushaltsenergien (Gas: + 8,1% und Strom: +
6,8%) zu beobachten, jedoch lagen diese deutlich unter denen der
Mineralölprodukte. Ohne Einrechnung der Preisentwicklung für Energie
(Haushaltsenergie und Kraftstoffe) hätte die Teuerungsrate bei + 1,9%
gelegen.

Unter den Nahrungsmitteln waren Molkereiprodukte und Eier
erheblich teurer als ein Jahr zuvor (+ 18,0%; darunter Quark: +
28,4%; Schnittkäse: + 27,1% und Joghurt: + 16,9%), gefolgt von
Speisefetten und -ölen (+ 17,0%; darunter Pflanzenöl: + 29,9% und
Butter: + 13,2%) sowie Brot und Getreideerzeugnissen (+ 9,1%;
darunter Nudeln: + 28,8% und Brötchen: + 9,1%). Deutlich teurer
geworden ist im Juli 2008 auch die Tafel Schokolade (+ 14,6%
gegenüber Juli 2007). Unterdurchschnittliche Preiserhöhungen waren
dagegen bei Fisch und Fischwaren (+ 1,4%) zu verzeichnen.

Im Vergleich zu den Verbrauchsgütern wirkt die Preisentwicklung
für Gebrauchsgüter mit mittlerer Lebensdauer (- 0,2%; darunter
Bekleidung und Schuhe: - 0,9%) sowie für langlebige Gebrauchsgüter
(- 0,6%; darunter Informationsverarbeitungsgeräte - 15,6% und
Haushaltsgeräte: - 0,5%) dämpfend auf die Inflation.
Dienstleistungen lagen im Schnitt um 1,5% über den Indexstand des
Vorjahres (darunter Versicherungsdienstleistungen: + 3,8% und
Nettokaltmieten: + 1,3%).

Die relative hohe Veränderungsrate des Verbraucherpreisindex von
0,6% gegenüber dem Vormonat Juni 2008 verursachten in erste Linie die
zu Ferienbeginn deutlich teurer gewordenen Pauschalreisen (+ 13,8%),
Beherbergungsdienstleistungen (+ 9,7%; darunter Mieten für
Ferienwohnungen: + 27,1%) sowie Flugreisen (+ 8,9% ). Auch für
Kraftstoffe mussten die Verbraucher im Urlaubsmonat Juli 2008 mehr
zahlen (+ 1,4%); damit erreichten die Preise für Kraftstoffe einen
neuen Höchststand.

Binnen Monatsfrist stiegen die Nahrungsmittelpreise im Schnitt um
0,3%. Typisch für diese Jahreszeit ist der saisonbedingte
Preisrückgang für einige Gemüsesorten (darunter Gurken: - 12,5% und
Salat: - 7,4%), während sich beim Obst die Orangen (+ 5,8%) und die
Äpfel (+ 5,0%) verteuerten. Auch für Milch sowie für Speisefette und
-öle gab es wiederholt Preiserhöhungen (darunter Butter:+ 5,8%;
Pflanzenöl:+ 3,4% und frische Vollmilch: + 2,3%). Geringere Preise
als im Juni 2008 waren dagegen unter anderem bei Bekleidung und
Schuhen (- 3,1%; davon Bekleidung: - 3,4% und Schuhe: - 1,6%) zu
beobachten, Preisnachlässe gab es insbesondere für Artikel im
Sommerschlussverkauf.

Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte
Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im Juli 2008 um 3,5%
höher als im Juli 2007. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um
0,7%. Die Schätzung für den HVPI vom 29. Juli 2008 wurde damit leicht
nach oben korrigiert.

Detaillierte Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet
die Fachserie 17, Reihe 7, die im Publikationsservice des
Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de/publikationen,
Suchwort "Verbraucherpreisindex" kostenlos erhältlich ist. Eine
methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser
Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Methodischer Hinweis zur Preismessung bei Kraftstoffen:
Die Preise für Kraftstoffe werden während der 1. bis 3. Woche des
Berichtsmonats erhoben, im Juli 2008 fand die Preisermittlung in der
Zeit vom 2. bis 23. Juli 2008 statt. Auf diese Weise wird der
Volatilität der Preisentwicklung Rechnung getragen und
sichergestellt, dass kurzfristige Preisausschläge angemessen in die
Ermittlung der Teuerungsrate eingehen. Erfasst werden
Endverkaufspreise an private Haushalte einschließlich Mehrwertsteuer
und Mineralölsteuer.


Verbraucherpreisindex für Deutschland

Index Veränderung Veränderung
Gesamtindex/ Gewich- 2005 gegenüber gegenüber
Gütergruppen tung = Vorjahres- Vormonat
-------- 100 zeitraum
Gesamtindex/Teilindex in 0/00 in %


Gesamtindex
im Juli 2008 1000,00 107,6 3,3 0,6

Nahrungsmittel und
alkoholfreie
Getränke 103,55 112,9 7,4 0,2
Nahrungsmittel 89,99 113,4 8,0 0,3
Molkereiprodukte
und Eier 14,44 120,4 18,0 0,2
Speisefette und
-öle 2,55 121,7 17,0 3,6
Alkoholische Ge-
tränke, Tabakwaren 38,99 108,8 2,4 0,1
Bekleidung und Schuhe 48,88 97,4 - 0,9 - 3,1
Wohnung, Wasser,
Strom, Gas u.s.w. 308,00 109,3 4,2 0,4
Nettokaltmiete 203,30 103,6 1,3 0,1
Haushaltsenergie 59,82 131,5 15,1 1,4
Strom 24,61 118,8 6,8 0,3
Gas 12,85 129,2 8,1 2,1
Leichtes Heizöl 9,21 173,9 59,4 2,0
Einrichtungsgegen-
stände, Haushalts-
geräte u.Ä. 55,87 102,3 1,3 0,1
Gesundheitspflege 40,27 103,4 1,9 0,2
Verkehr 131,90 114,2 5,8 0,7
Kraftstoffe 35,37 130,3 15,2 1,4
Normalbenzin 7,93 128,5 12,5 1,5
Superbenzin 19,29 126,4 11,0 1,4
Dieselkraftstoff 8,15 141,0 28,1 0,8
Nachrichtenüber-
mittlung 31,00 91,6 - 3,3 - 0,1
Freizeit, Unterhal-
tung u.Ä. 115,68 101,4 0,0 3,2
Bildungswesen 7,40 140,5 5,9 0,0
Beherbergungs- und
Gaststättendienst-
leistungen 43,99 109,1 2,1 2,8
Andere Waren und
Dienstleistungen 74,47 106,0 2,2 0,0


Gesamtindex

ohne Heizöl und
Kraftstoffe 955,42 106,1 2,2 0,5
ohne Haushalts-
energie 940,18 106,1 2,5 0,5
ohne Energie
(Haushalts-
energie und
Kraftstoffe) 904,81 105,2 1,9 0,5

Waren insgesamt 493,00 109,6 5,1 0,1
Verbrauchsgüter 305,11 116,4 8,2 0,5
Gebrauchsgüter
mit mittlerer
Lebensdauer 95,24 99,3 - 0,2 - 1,6
Langlebige
Gebrauchsgüter 92,65 97,7 - 0,6 0,0
Dienstleistungen 507,00 105,7 1,5 1,1



Verbraucherpreisindex für Deutschland

Gesamtindex Index Veränderung Veränderung
2005 gegenüber gegenüber
--------- = Vorjahres- Vormonat
100 zeitraum
Jahr/Monat in %

Gesamtindex im Juli 20008 107,6 3,3 0,6

2006 JD 101,6 1,6 -
2007 JD 103,9 2,3 -

2007 Juli 104,2 2,1 0,6
August 104,1 2,2 - 0,1
September 104,2 2,7 0,1
Oktober 104,5 2,8 0,3
November 105,0 3,2 0,5
Dezember 105,6 3,1 0,6

2008 Januar 105,3 2,8 - 0,3
Februar 105,8 2,8 0,5
März 106,3 3,1 0,5
April 106,1 2,4 - 0,2
Mai 106,7 3,0 0,6
Juni 107,0 3,3 0,3
Juli 107,6 3,3 0,6

JD = Jahresdurchschnitt

Weitere Auskünfte erhalten Sie über unsere Service-Nummer,
Telefon: (0611) 75-4777,
E-Mail: verbraucherpreisindex@destatis.de

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

153019

weitere Artikel:
  • Gastgewerbeumsatz im Juni 2008 real um 2,0% gesunken Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, setzten die Unternehmen des Gastgewerbes in Deutschland im Juni 2008 nominal genauso viel und real 2,0% weniger um als im Juni 2007. Im Vergleich zum Mai 2008 war der Umsatz im Gastgewerbe im Juni 2008 nach Kalender- und Saisonbereinigung nominal 2,0% und real 1,9% niedriger. Nur die Kantinen und Caterer erzielten im Juni 2008 nominal und real höhere Umsätze als im Vorjahresmonat (nominal + 5,2%, real + 2,6%). Das Beherbergungsgewerbe setzte nominal 0,8% mehr, real mehr...

  • EUROCASTLE INVESTMENT LIMITED AND SUBSIDIARIES / INTERIM FINANCIAL RESULTS FOR THE HALF YEAR AND QUARTER ENDED 30 JUNE 2008 Guernsey (ots) - - Cross-Reference: INTERIM FINANCIAL RESULTS FOR THE HALF YEAR AND QUARTER ENDED 30 JUNE 2008 are available at http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar - Eurocastle Investment Limited ("the Company") owns and invests primarily in German commercial property. The Company and its subsidiaries ("the Group") has Euro denominated shares in issue currently listed on Euronext Amsterdam, under the symbol "ECT" and on the Frankfurt Stock Exchange, under the symbol "EUI1". Eurocastle is managed by an affiliate mehr...

  • 20 polnische Aussteller auf der Kind + Jugend 2008 in Köln: Funktionalität, Komfort und helle Farben im Trend Köln (ots) - Vom 11. bis 14. September öffnet die diesjährige Fachmesse Kind+Jugend wieder ihre Tore in Köln. Mit dabei sind in diesem Jahr auch 20 polnische Aussteller. Auch in diesem Jahr ist die Messe wieder richtungweisend für neuste Trends rund um die Kinder- und Jugendausstattung. Die polnischen Aussteller kommen größtenteils aus dem Bereich Kleinkindausstattung ab dem 6. Monat. Kleinkindbekleidung präsentiert vor allem die Firma Awa. Drewex liefert Textilien für den Jugendbereich. Mit Produkten aus dem Sektor Kinderwagen mehr...

  • Abfallverwertung als Rohstoffquelle und Klimaschützer 15. EUROFORUM-Jahrestagung "Abfallwirtschaft 2008" 29. und 30. Oktober 2008, Best Western Premier Hotel Regent International Köln Köln/Düsseldorf (ots) - Köln/Düsseldorf, August 2008. Seit 2002 nimmt nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die Wiederverwertung von Siedlungsabfällen und Abfällen aus Produktion und Gewerbe immer weiter zu und hat bis 2005 eine Verwertungsquote von 66 Prozent erreicht. Damit fließen bereits zwei Drittel jeder angelieferten Tonne Hausmüll in einen Stoffkreislauf zurück. Durch die seit Juni 2005 geltende Abfallablagerungsverordnung und das 1996 in Kraft getretene Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz wurde nicht nur die Verwertungsquote mehr...

  • Online ist Trumpf: Videospielemarkt vor neuem Highscore Frankfurt am Main (ots) - PwC-Studie: Neue Konsolengeneration mit Internet-Anbindung treibt weiteres Wachstum / Umsatz in Deutschland legt jährlich über 10 Prozent zu / Videospieleumsatz in Europa und Asien wächst am schnellsten Der Videospielemarkt in Deutschland wird in den kommenden fünf Jahren mit durchschnittlich 10,5 Prozent pro Jahr wachsen. Spiele für Konsolen, PCs, Mobiltelefone und andere portable Geräte werden in Deutschland im Jahr 2012 einen Umsatz von 4,1 Milliarden US-Dollar erzielen. Das prognostiziert die Wirtschaftsprüfungs- mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht