LVZ: Leipziger Volkszeitung zu Konjunkturbericht Pause beim Wachstum
Geschrieben am 14-08-2008 |
Leipzig (ots) - Von Ulrich Langer Schneller, höher, weiter - solche sportlichen Zielvorgaben stehen in den Tagen der Olympischen Spiele auf der Tagesordnung. Dummerweise scheint dieses Streben auch in der Wirtschaft zur Philosophie geworden zu sein. Immer wird nach Steigerungsraten geschielt, bei Ertragsrückgängen gleich von Gewinnwarnung gesprochen, obwohl es gar nicht um Verluste, sondern nur um weniger Überschuss geht. Aus einer stabilen Lage wird rasch ein Nullwachstum. Die berechtigt hohen Ansprüche an das Wirtschaftswachstum verstellen mitunter den Blick dafür, dass es - wie im Sport ja auch - nicht immer nur aufwärts gehen kann. Insofern muss das seit vier Jahren erstmals geschrumpfte Bruttoinlandsprodukt im zweiten gegenüber dem ersten Quartal nicht zu einem Aufschrei im Lande führen. Klar ist zwar: Rückgang bleibt Rückgang. Nur kommt es auf seine Gewichtung an. So hat die Wirtschaftsleistung verglichen mit dem zweiten Quartal 2007 um 1,7 Prozent zugelegt. Im Halbjahr beträgt das Plus sogar 2,1 Prozent. Zur Panik besteht derzeit also kein Grund. Viel bedeutsamer ist, wie in den Wachstumsjahren seit 2004 der einfache Bürger profitiert hat. Herzlich wenig. Deshalb klagen zum Beispiel Deutschlands Einzelhändler und Wirte über Umsatzeinbußen. Zugleich wächst in der Bevölkerung die Angst, die explodierenden Energiekosten nicht mehr schultern zu können. Die Flaute beim privaten Konsum, er macht immerhin rund zwei Drittel des Bruttoinlandsprodukts aus, dämpft wesentlich das Wachstum. Verliert dann noch die Weltwirtschaft an Dynamik, ist es nicht mehr weit bis zu einer binnenkonjunkturellen Delle beim Exportweltmeister Deutschland. Damit die Verbraucher wieder mehr Geld in der Tasche haben, muss die Politik umsteuern. Die Wiedereinführung der vollen Pendlerpauschale zum Beispiel würde die Portmonees der Deutschen etwas auffüllen, genauso wie eine Reduzierung des Solizuschlages. Und geringere Lohnnebenkosten entlasteten Arbeitnehmer wie Unternehmen. Zwar kosten solche Schritte den Staat Milliarden. Aber die Entwicklung in Irland zeigt, dass Steuersenkungen die Wirtschaft ankurbeln können und in der Folge sogar einen ausgeglichenen Haushalt ermöglichen. Solche Schritte sind wirksam im Kampf gegen eine befürchtete Rezession. Ein großes Risiko bleiben natürlich die hohen Energiepreise. Jedoch rechnen auch hier Experten in den nächsten Monaten mit weiterer Entspannung - zwischenzeitlich fallende Spritkosten inklusive.
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