Lausitzer Rundschau: Hessens SPD-Chefin Ypsilanti lässt nicht locker: Fahrplan zur Macht
Geschrieben am 14-08-2008 |
Cottbus (ots) - Sage niemand, Andrea Ypsilanti sei nur von der Bundesspitze ihrer Partei gewarnt worden. "Vielleicht kommen wir zu dem Ergebnis, das ist zu eng mit einer Stimme Mehrheit. Oder wir stellen fest, dass die Linke nicht zuverlässig ist." Diese Bedenken hat die hessische SPD-Vorsitzende selbst formuliert, nachdem der Führungszirkel der Landespartei ihrem Fahrplan zur Macht erwartungsgemäß zustimmte. Den Fehlschuss beim ersten Anlauf will Ypsilanti nun durch eine nachhaltige Bearbeitung der Basis vergessen machen. Weitere Gremiensitzungen, Regionalkonferenzen und schließlich ein Parteitag sollen den Boden für die erste Kooperation mit den Linken im Westen bereiten. Nur, was nützt alle innerparteiliche Demokratie, wenn die SPD weiter Schaden nimmt? Nicht zuletzt durch den Wortbruch in Hessen sind die Sozialdemokraten an einem Tiefpunkt auf der demoskopischen Richterskala angekommen. Nur noch etwa jeder fünfte Wahlbürger würde bei der SPD heute noch sein Kreuzchen machen. Mit der von Ypsilanti öffentlich zelebrierten Ungewissheit wird sich dieser Trend in den kommenden Wochen eher verfestigen. Auch ist es ja nicht so, dass Ypsilanti nur die eigene Truppe bekehren muss. In ihrem Fahrplan fehlt ein Schlüsseldatum: Vom 29. bis 31. August wollen sich die hessischen Linken auf einem Parteitag über die ihnen zugedachte Rolle des rot-grünen Steigbügelhalters klar werden. Die Vorzeichen sind für Ypsilanti wenig ermutigend. Einen Blankoscheck für ihr zweifelhaftes Experiment wird es von der Linkspartei nicht geben.
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