Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung kommentiert die Annäherung zwischen dem Libanon und Syrien (Freitagausgabe) Eine Frage des Preises
Geschrieben am 14-08-2008 |
Frankfurt/Oder (ots) - Es ist gewissermaßen ein Handel. Syrien erkennt Libanon an. Dafür wird Damaskus nicht mehr vom Westen geschnitten. Dieser erhofft sich davon einen sicherheitspolitischen Effekt. Bislang bezieht die schiitische Hisbollah vor allem über Syrien Waffen aus dem Iran. Das könnte sich ändern, wenn die durchlässige Grenze zum Libanon wirklich kontrolliert würde. Zugleich soll mit einer Annäherung an den jungen Präsidenten Assad dessen Liaison mit dem Mullah-Regime aufgeweicht werden.
Aber das ist, zumal im Nahen Osten, vor allem eine Frage des Preises. Syrien hat relativ wenig davon, künftig am internationalen Schaulaufen teilnehmen zu können. Das Land braucht vor allem Investitionen. Darüber schweigt sich jedoch die EU aus, und die USA wollen Assad zuerst auf den Knien sehen.
Deshalb bedeutet ein bisschen Frieden zwischen Damaskus und Beirut keinen Durchbruch. Zum großen Nahost-Puzzle gehört, dass Israel die syrischen Golanhöhen besetzt hält. Deren Räumung gehört zum Preis, den Assad verlangen wird. Und dabei hat er sogar das Recht auf seiner Seite.
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