LVZ: Leipziger Volkszeitung zur Halbzeit bei Olympia
Geschrieben am 17-08-2008 |
Leipzig (ots) - Von Winfried WächterBescheidene Aussichten in zweiter Olympia-Woche Heute vor einer Woche schien der Notstand auszubrechen, als noch immer kein Deutscher bei den Spielen in Peking Gold geholt hatte. Sogar Österreich rangierte vor seinem sportlichen Lieblingsfeind. Bei olympischer Halbzeit liegt Deutschland auf Rang vier der überaus diskussionswürdigen Medaillenwertung, und Zufriedenheit greift um sich. Sie sollte es nicht, denn die deutsche Mannschaft dürfte es in der zweiten Woche der Spiele schwer haben, das Ergebnis von Athen zu erreichen. Vor vier Jahren hatte sie 49-mal Edelmetall (13 Gold, 16 Silber, 20 Bronze) erreicht, in Peking gab's bislang 22 Plaketten. Die verbleibenden sieben Wettkampftage gelten als weniger aussichtsreich, so dass es wenig realistisch erscheint, den allgemeinen Abwärtstrend der letzten Jahre zu stoppen oder gar umzukehren. Von den Leichtathleten sind keine Wunder zu erwarten, drei oder vier Medaillen wären angesichts der Vorleistungen bereits überaus beachtlich. So wird der Einbruch, den einige Sportarten bislang erlebten, am Ende in der Gesamtbilanz zu Buche schlagen. Das desaströse Abschneiden der Schwimmer kann Britta Steffen mit ihren beiden Goldmedaillen nicht kaschieren. Die einst so stolze deutsche Ruderflotte wurde im Shunyi-Park fast vollständig versenkt und muss das schlechteste Abschneiden seit 52 Jahren registrieren. Auch die Schützen oder Straßenradsportler, eigentlich immer ein Garant für medaillenreife Leistungen, ließen zu viele Wünsche offen. In den Mannschaftssportarten verabschiedeten sich die Basketballer und Handballerinnen bereits nach der Vorrunde. Ein Schicksal, das auch den Volleyballern droht. Zufall kann das kaum sein. So interessant die Bundesligen in zahlreichen Sportarten sind, für die Nationalmannschaften ergeben sich daraus kaum Vorteile. Ausländer besetzen Schlüsselpositionen, für den Nachwuchs bleibt zu wenig Platz. Es war nicht zu erwarten, dass der deutsche Sport nach schwierigen Jahren in China plötzlich auf breiter Front angreifen und die großen Nationen das Fürchten lehren würde. Das soll er auch nicht. Anstrengungen wie die der Gastgeber sind in vielen Fällen fragwürdig, die in mehreren Ländern erscheinen verdächtig und daher keinesfalls zur Nachahmung empfohlen. Doch dass in Deutschland ein allgemeines Wehklagen über fehlende Talente herrscht, muss einfach zu denken geben. Die Bereitschaft unter den Jugendlichen, sich täglich für ein sportliches Ziel zu schinden, nimmt ab. Vorbilder sind deshalb um so wichtiger. Bei Olympischen Spielen sind sie zwei Wochen lang zu erleben. Nicht nur, wenn sie auf dem obersten Treppchen stehen. Sondern auch, wenn sie dafür alles gegeben haben und knapp gescheitert sind. Deutsche Sportler sind bislang zu oft zu früh gescheitert. @w.waechter@lvz.de
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