Rheinische Post: Tod in Afghanistan
Geschrieben am 19-08-2008 |
Düsseldorf (ots) - Von Helmut Michelis
Der Tod von zehn Fallschirmjägern, die in Afghanistan in einen Hinterhalt gelockt wurden, erschüttert nicht nur die Franzosen. Angesichts dieser Schreckensnachricht fragt man sich: Wie gefährdet sind eigentlich unsere Soldaten? Die Antwort darauf geben die inzwischen fast täglichen Nachrichten über Raketenangriffe auf die Bundeswehr-Feldlager und Sprengfallen an den Straßen. Die improvisierten Attentate gehen leider nicht immer glimpflich aus: Erst am Freitag wurden zwei deutsche Soldaten durch eine Bombe verletzt; am 7. August traf es drei Bundeswehrangehörige, von denen zwei sogar in ein künstliches Koma versetzt werden mussten. Zwar unterscheidet sich die Sicherheitslage im Norden Afghanistans, dem deutschen Zuständigkeitsbereich, noch immer massiv vom unruhigen Süden und Osten. Doch die Stabilität des gesamten Landes gerät in Gefahr. Ein Grund ist das Chaos in Pakistan - über die Grenze sickern Hunderte von Terrorkämpfern ein. Ein Grund ist aber auch das fehlende Gesamtkonzept des Westens für Aufbauhilfe und Anti-Terror-Kampf. Ohne klare Zielvorgabe und den ernsthaften Willen zur Umsetzung nimmt auch das Risiko für die Bundeswehr weiter zu. Der Tod der zehn Franzosen ist ein düsteres Warnsignal.
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