Südwest Presse: Kommentar zur Raketenabwehr
Geschrieben am 20-08-2008 |
Ulm (ots) - Es ist - rein bilateral gesehen - ein seliges Geben und Nehmen: Die USA bekommen endlich ihren lang ersehnten Raketenschild - angeblich gegen Angriffe aus den so genannten Schurkenstaaten. Und Polen rückt gegen den übermächtigen Nachbarn Russland enger in den Windschatten der USA. Ob die Installation des Abwehrsystems die Sicherheit von Europa und den USA tatsächlich erhöht, ist allerdings fraglich. Dabei geht es nicht darum, dass die Regierung in Moskau verbal mit dem Säbel rasselt und schon vom Einsatz von Atomwaffen schwafelt. Auch Russland ist an Frieden mit dem Westen interessiert, schon allein aus rein wirtschaftlichen Erwägungen. Dass in Moskau Verbitterung herrscht angesichts des Paktes von Polen, Tschechien und den USA ist allerdings nachvollziehbar. Immerhin werden nun erstmals seit Ende des Zweiten Weltkriegs östlich der Oder zwei US-Stützpunkte mit mehreren hundert US-Soldaten entstehen. Das kann der Kreml nur als unfreundlichen Akt werten, schließlich rückt die Nato damit immer enger an die russischen Grenzen. Doch gerade in diesem Umstand liegt das tatsächliche Problem des Raketenschildes. Es handelt sich dabei eben nicht um ein Unterfangen der Nato, sondern um eines der USA. Das zeigt, wie schwach das einst so starke westliche Militärbündnis inzwischen ist. Alle Einwände der Partnerstaaten wurden in Washington beiseite gefegt. Will die westliche Welt den so genannten Schurkenstaaten wie Nordkorea und Iran die Stirn bieten, muss sie sich gerade in militär-strategischen Fragen einig zeigen. Insofern ist die US-Raketenabwehr in Polen sogar in mehrerer Hinsicht ein Akt der Unfreundlichkeit.
Originaltext: Südwest Presse Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2
Pressekontakt: Südwest Presse Lothar Tolks Telefon: 0731/156218
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
154159
weitere Artikel:
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Reform des ehelichen Güterrechts: Frankfurt/Oder (ots) - Für sich genommen sind die Schritte, die Bundesjustizministerin Brigitte Zypries in den vergangenen Jahren im Familienrecht ging, relativ klein. Doch ob die Neuregelung des Unterhaltsrechts oder die jetzt avisierte Änderung des ehelichen Güterrechts: Sie verfehlen ihre Wirkung nicht. Der Wandel, den die Bundesregierung in der Familienpolitik vollzogen hat, ist unübersehbar. Jedes Gesetz braucht seine Zeit. Oder andersherum: Die gesellschaftlichen Verhältnisse müssen auch reif sein für Veränderungen der Judikative. mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu den Änderungen des Außenwirtschaftsgesetzes: Frankfurt/Oder (ots) - Allerdings, was nicht ist, kann noch werden. Der globale Wettbewerb zwischen den führenden Wirtschaftsnationen wird im Zweifel mit harten Bandagen ausgetragen. Politische und wirtschaftliche Interessen sind seit je her miteinander verbunden. Insbesondere in Russland und China steht die Marktwirtschaft letztlich unter dem Diktat der Politik. Daher kann es nicht schaden, für Deutschlands nationale Interessen Kontrollen gegenüber ausländischen Investoren einzuführen. Diese als diskriminierend zu bezeichnen, ist angesichts mehr...
- Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu Renten/Pensionen Köln (ots) - Niveau nicht zu halten RAIMUND NEUSSzu Beamtenpensionen Die durchschnittliche Pensi on von Beamten liegt um rund 1000 Euro monatlich über der Brutto-Standardrente; um auch nur die Mindestver sorgung eines Beamten zu er werben, müsste ein angestell ter Durchschnittsverdiener 45 Jahre lang arbeiten. Wer solche Zahlen auch nur in den Raum stellt, erntet einen Sturm der Entrüstung - Entrüstung von Beamtenvertretern, die unfaire Vergleiche wittern, und Ent rüstung von Rentnern, die sich benachteiligt sehen. Da hilft es, ein mehr...
- gelösc36text mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Prag 1968 Halle (ots) - Der Traum der Freiheit ist ein ganz besonderes Ding, er wohnt den Menschen inne und überdauert auch die stählernen Argumente der Panzer. So war es in Prag, wo die Menschen ihren Frühling des Jahres 1968 mit Tränen der Trauer wie des Zorns überrollt und niedergetreten sahen - aber doch die Hoffnung nicht aufgegeben haben. Und so ist es auch anderswo im Ostblock gewesen. Die Vorstellung von einem Sozialismus mit menschlichem Antlitz, wie illusionär man sie auch finden mag, ist ein gedanklich hochexplosiver Sprengsatz. Denn mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|