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NOVITAS Vereinigte BKK deckt auf: Gesundheitsfonds reißt Loch in die Kassen-Budgets

Geschrieben am 26-08-2008

Duisburg (ots) - Ernst Butz, Vorstand der NOVITAS Vereinigte BKK,
warnt: Viele Krankenkassen, auch große Versorgerkassen wie die Orts-
und Ersatzkassen, werden ihnen zustehendes Geld verlieren. Bei den
anstehenden Honorarverhandlungen der Ärzteschaft mit den Kassen am
27. und 28. August 2008 müsse ein dicker Formulierungsfehler beim
Gesundheitsfonds berücksichtigt werden.

Der Grund: Verdachtsdiagnosen werden im Gesundheitsfonds und
dessen Grundlage, dem sogenannten Morbi-RSA, nur unzureichend mit
einbezogen. Allein bei der Duisburger NOVITAS Vereinigte BKK handelt
es sich um über 200.000 fehlerhafte Datensätze pro Jahr.

In einem Schreiben an Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und
Präsidenten des BVA, Josef Hecken, fordert Butz schnelles Handeln:
"Der Gesundheitsfonds muss nachgebessert werden. Da führt kein Weg
dran vorbei. Wir haben entdeckt, dass zurzeit schwammige Angaben zu
Diagnosen möglich sind. Nach den derzeitigen Richtlinien ist dies
auch rechtlich machbar und den Ärzten ist hier überhaupt kein Vorwurf
zu machen." erklärt Ernst Butz.

"Aber das kostet alle Kassen im nächsten Jahr unter
Morbi-RSA-Gesichtspunkten echtes Geld. Denn dieser sieht eine
Zuteilung an Finanzmitteln nur für bestimmte und eindeutig benannte
Erkrankungsbilder vor. Die aktuelle Lage zeigt aber, dass wir unter
den derzeitigen Umständen keinen Cent aus dem RSA-Topf sehen würden."
erläutert Butz weiter.

"Wichtig ist, dass wir das Problem schnell lösen. Die nächste
Gelegenheit bietet sich schon morgen, wenn die nächsten
Honorarverhandlungen auf der Agenda stehen." sagt Butz mit Nachdruck.
Der Vorstand der gesetzlichen Kasse hat bereits den BKK Bundesverband
eingeschaltet, um hier kurzfristig eine Lösungsstrategie zu
erarbeiten.

Hintergrund:

Jede Krankenkasse erhält zur Versorgung ihrer Versicherten aus dem
Gesundheitsfonds eine Grundpauschale - und das für jeden einzelnen
Versicherten. Hinzu kommen noch Zu- und Abschläge zum Ausgleich des
nach Alter, Geschlecht und Krankheit unterschiedlichen
Versorgungsbedarfs.

So soll zwischen den Krankenkassen die unterschiedlich verteilte
Krankheitsbelastung ihrer Versicherten gezielt ausgeglichen werden.
Denn Ziel des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs - kurz
Morbi-RSA genannt - ist es, einen gerechten Finanzausgleich zwischen
den Kassen zu schaffen. Gerecht bedeutet hierbei, dass entsprechend
den Erkrankungen der Versicherten die Kassen aus dem "Morbi-RSA-Topf"
die hierfür vorgesehenen Finanzmittel zugewiesen bekommen.
Krankenkassen mit einer hohen Zahl kranker Versicherter sollen durch
dieses System künftig keine Nachteile mehr im Wettbewerb haben.

Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass die jeweilige Krankheit
des Versicherten vom Arzt richtig angegeben und der Krankenkasse
mitgeteilt wird. Nur so haben die Kassen die Möglichkeit das ihnen
zustehende Geld auch zu erhalten. Wird eine Krankheit nicht oder
nicht richtig mittels des Diagnoseschlüssels - der ICD-Nummer -
benannt, gibt´s auch nicht das hierfür vorgesehene Geld und die
Kassen gehen leer aus.

Die gesetzliche Kasse mit Sitz in Duisburg hat bundesweit rund
235.000 Versicherte und fast 170.000 Mitglieder.

Originaltext: Novitas Vereinigte BKK
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/24504
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_24504.rss2

Pressekontakt:
Presse- und Kommunikationsbeauftragte NOVITAS Vereinigte BKK
Birgit Depczynski
Schifferstraße 92 - 100
47059 Duisburg

Tel.: +49 203 / 545 - 8488
E-Mail: birgit.depczynski@novitas-bkk.de
www.novitas-bkk.de


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