Wertpapierorder: Mängel bei Handelsplatzwahl schädigt Kunden
Geschrieben am 28-08-2008 |
Hamburg (ots) - Deutsche Aktionäre erhalten bei der Wertpapierorder nur selten den günstigsten Preis. Der Grund: Fast alle Finanzinstitute (98 Prozent) nutzen rein statische Verfahren zur Ermittlung des bevorzugten Handelsplatzes. Anders als dynamische Best Execution Policies ermöglichen diese Verfahren kein automatisches Routing an den günstigsten Handelsplatz. Dadurch versäumen es die Institute, die gestiegenen MiFID-Anforderungen beim Anlegerschutz, proaktiv für den eigenen Geschäftserfolg zu nutzen. Die EU-Richtlinie MiFID verpflichtet Wertpapierdienstleister seit November 2007 dazu, angemessene Vorkehrungen zu treffen, um das für den Endkunden beste Ergebnis bei der weisungsfreien Orderausführung zu erzielen. Das sind Ergebnisse aus der Studie "Best Execution" des Beratungs- und Softwarehauses PPI AG, das die Best Execution Policies von 51 Banken- und Institutsgruppen über die Dauer von 15 Handelstagen untersucht hat.
Die quantitative Analyse zeigt, dass statische Policies in der Regel keine Best Execution auf Einzelorderbasis ermöglichen. Bis zu 86 Prozent der Wertpapieraufträge, die auf Basis einer statischen Policy erfolgten, konnten keine Best Execution in Bezug auf das Gesamtentgelt erzielen. Dadurch geht dem Endkunden auf lange Sicht Geld verloren. So beträgt die Kostendifferenz zwischen dynamischer und statischer Policy im Einzelfall bis zu 1,08 Prozentpunkte bei inländischen Aktien und bis zu 1,37 Prozentpunkte bei börsengehandelten Fonds.
Doch nicht nur unter Kostenaspekten, sondern auch in Bezug auf die Transparenz, haben Aktionäre das Nachsehen. Vielfach erfüllen die Wertpapierfirmen nicht die erhöhten Transparenzanforderungen von MiFID. So operieren die Institute in Deutschland mit teils unpräzisen Aussagen zu den ermittelten Handelsplätzen. Nur 40 Prozent der analysierten Finanzinstitute treffen eine Aussage bezüglich der bevorzugten Börsenstandorte. Schon seit geraumer Zeit bemängeln Experten, dass in manchen Bankempfehlungen Vorgaben für einen Handelsplatz komplett fehlen oder unzureichend dargestellt sind.
"So manche Wertpapierfirma hat es sich mit ihrer Best Execution etwas leicht gemacht", kommentiert Christian Appel MiFID-Experte von PPI. "Beispielsweise wurde einfach die inländische Börse als Ausführungsplatz für Wertpapiergeschäfte angegeben, obwohl Deutschland insgesamt über sieben Börsenplätze verfügt. Diese Einschränkung ist nicht im Interesse der Kunden." Derzeit unterschätzten die Institute die Möglichkeiten, Best Execution als Wettbewerbsvorteil zu nutzen. Die Einführung eines dynamischen Orderverfahrens könnte solch ein Vorteil sein, so Christian Appel.
Hintergrundinformationen Die PPI AG hat in der Studie "Best Execution" insgesamt 51 so genannte Best Execution Policies verschiedener Wertpapierfirmen über die Dauer von 15 Handelstagen untersucht. Die Best Execution Policies enthalten für jede Gattung von Finanzinstrumenten Angaben zu den verschiedenen Handelsplätzen, an denen Aufträge ausgeführt werden, und Faktoren, die für die Auswahl des Ausführungsplatzes ausschlaggebend sind. Im Rahmen der Studie (qualitativer und quantitativer Teil) wurden einzelne statische Policies mit einer dynamischen Policy verglichen. Unter Verwendung eines Musterportfolios wurde die beste Ausführung hinsichtlich Preis und Kosten analysiert. Diese Aspekte sind für den Privatanleger nach MiFID ausschlaggebend.
PPI Aktiengesellschaft Die PPI Aktiengesellschaft ist seit über 20 Jahren an den Standorten Hamburg, Kiel und Frankfurt erfolgreich für die Finanzbranche tätig. 2007 erwirtschaftete das Unternehmen mit seinen 236 Mitarbeitern über 30,5 Millionen Euro Umsatz in den drei Geschäftsfeldern Consulting, Software Factory und Electronic-Banking-Produkte. Im E-Banking liegt der Schwerpunkt auf sicheren und wirtschaftlichen Standardprodukten für die Kommunikation zwischen Firmenkunden beziehungsweise Privatkunden und ihrer Bank. In der Software-Entwicklung stellt PPI durch professionelle und verlässliche Vorgehensweise eine hohe Qualität der Ergebnisse und absolute Budgettreue sicher. Das Consulting-Angebot erstreckt sich von der strategischen über die bankfachliche bis zur IT-Beratung.
Originaltext: PPI AG Informationstechnologie Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65143 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65143.rss2
Pressekontakt: Andreas Gutjahr Faktenkontor GmbH Tel: +49 (0)40 22703-5470 Fax: +49 (0)40 22703-1470 E-Mail: andreas.gutjahr@faktenkontor.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
155536
weitere Artikel:
- Vorsorge ist der beste Versicherungsschutz - Vier Millionen Unfälle aufgrund mangelnder Präventionsmaßnahmen - Deutscher Ring schützt doppelt - durch Versicherung und Prävention Hamburg (ots) - Ungefähr alle sechs Sekunden ereignet sich in Deutschland ein Unfall im Haushalt oder der Freizeit, alle 14 Sekunden ein Verkehrsunfall, und jeden Tag brennen 630 Wohnungen. Mehr als die Hälfte dieser Schadensereignisse könnten jedoch durch zielgerichtete Prävention vermieden werden, schätzen Experten. Allein in Deutschland gäbe es dadurch mehr als vier Millionen Unfälle weniger pro Jahr. Und amerikanische Wissenschaftler gehen noch weiter: Tödliche Unfälle im Kindesalter können sogar in 95 Prozent der Fälle vermieden mehr...
- Gesundheitsreform: Pharmabranche stellt Vertriebsstrategie auf den Prüfstand Hamburg (ots) - Pharma- und Medizintechnikunternehmen müssen ihre Vertriebs- und Servicestrategie neu überdenken. Bislang punkten die Pharmahersteller vor allem mit Produktqualität. 66 Prozent der Kunden bestätigen, dass ihre Pharmalieferanten qualitativ sehr hochwertige Präparate und ausgezeichnete Technik anbieten. Das sind so viele wie in keiner anderen Branche, so die Ergebnisse zum Wettbewerb "Deutschlands kundenorientierteste Dienstleister". Die bewährten Marketing- und Vertriebsmodelle richteten sich allerdings bisher fast ausschließlich mehr...
- Neu im Natur-Aktien-Index (NAI): Solar Millennium AG Hamburg (ots) - Das deutsche Solarunternehmen Solar Millennium AG wird zum 1.9.2008 neu in den internationalen ethisch-ökologischen Natur-Aktien-Index (NAI) aufgenommen. Der NAI-Ausschuss, der für die Zusammensetzung des Index zuständig ist, gab diese Entscheidung am Donnerstag bekannt. Solar Millenium (ISIN 0007218406) erfüllt die konsequenten Auswahlkriterien des NAI als Maßstab für ökologische Geldanlagen und ersetzt das niederländische Unternehmen Grontmij. Die Solar Millennium AG ist führend in der Technologie- und Projektentwicklung mehr...
- Thumann schlägt Hans-Peter Keitel als neuen BDI-Präsidenten vor Berlin (ots) - BDI-Präsident Jürgen R. Thumann hat den BDI-Vizepräsidenten Prof. Dr. Hans-Peter Keitel als seinen Nachfolger vorgeschlagen. "Gemein-sam mit allen Vizepräsidenten werde ich dem BDI-Präsidium im September empfehlen, Herrn Keitel der Mitgliederversammlung im November zur Wahl zum Präsidenten des BDI 2009/2010 vorzuschlagen", erklärte Thumann heute in Berlin. "Dieser Vorschlag wurde von den Vizepräsiden-ten einstimmig sehr begrüßt." Keitel ist seit 2005 Präsident des Hauptver-bandes der Deutschen Bauindustrie und Vizepräsident mehr...
- Auf einem Bein kann man nicht stehen - Birdland-Resort bietet neben Hotel auch Villenpark Bükfürdö/Ungarn (ots) - Herzstück und Keimzelle des Birdland-Resorts mit dem Fünf-Sterne Hotel Radisson SAS Birdland Resort & Spa im west-ungarischen Bad Bük ist zwar der Golfplatz des schon 1991 gegründeten Birdland Golf & Country Club. Im Unterkunftsbereich dagegen hat sich mit dem Birdland Villenpark (166 Luxus-Apartments) ein zweites Standbein entwickelt, das nun auch internationale Anerkennung findet. Denn: Interval International, weltweit führendes Unternehmen für Timesharing-Urlaube, hat den "Birdland Villapark", so der offizielle mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|