Allg. Zeitung Mainz: zu Russland
Geschrieben am 28-08-2008 |
Mainz (ots) - Tacheles reden
Langsam wird es für Russland ungemütlich. Denn offenbar geht Moskaus Kalkül nicht auf, sich bei seinen Muskelspielen in Richtung Westen Bundesgenossen im Osten zu suchen. Die Ohrfeige, die sich Präsident Medwedew stellvertretend für sein Land gerade in Tadschikistan eingefangen hat, war nicht von schlechten Eltern. Denn auf der dortigen Konferenz mittelasiatischer Staaten hat allen voran China Russland voll im Regen stehen lassen. Das dürfte weit mehr wirken als alles bisherige Grollen aus Europa oder den USA. Und der Hinweis der Mächtigen aus Peking, dass das Thema schleunigst vor die Vereinten Nationen gehört, macht mehr als alles andere deutlich, dass für Moskau der Feldzug gegen Georgien noch ein böses politisches Nachspiel haben wird. Ob das soweit geht, dass die EU oder gar die Vereinten Nationen zu Sanktionen greifen, wie es derzeit die Polen im Verein mit den baltischen Staaten fordern, darf derzeit eher bezweifelt werden. Denn dies träfe vor allem die Menschen in Russland und nicht das Regime Putin/Medwedew. Überdies würde es die beiden eher noch dazu anstacheln, weiter ihre Muskeln spielen zu lassen, statt den Kopf zu benutzen. Wer Streit provoziert und ihn dann mit Panzern statt mit Verhandlungen zu lösen versucht, dann sogar von einem neuen Kalten Krieg spricht, der signalisiert damit vor allem, dass er um seinen Platz in der Weltgemeinschaft fürchtet. Chinas kalte Schulter engt den Spielraum Moskaus jetzt politisch zusätzlich ein. Das gilt es schleunigst zu nutzen. Nach einem klaren und deutlichen "So nicht", muss mit Putin und Medwedew Tacheles geredet werden. Die Welt braucht keinen neuen Kalten Krieg, den das Moskauer Duo wegen seiner Minderwertigkeitskomplexe vom Zaun bricht, sondern ein verlässliches Russland, das dem Rest der Staatengemeinschaft bei der Lösung der wirklich wichtigen Probleme dieser Welt hilft.
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