"Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke versorgen" - keine Billiglösungen in Pflege, sozialen und erzieherischen Diensten
Geschrieben am 29-08-2008 |
Essen (ots) - Der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH) begrüßt, dass die Pflegesituationen in Altenheimen verbessert werden soll und die Bundesregierung erstmalig eingesteht, dass der vom DBSH und von vielen Fachverbänden festgestellte Pflegenotstand tatsächlich existiert.
Die Mängel in der Versorgung gerade im sensiblen Bereich der Demenzkranken vorrangig mit kurzfristig ausgebildeten Pflegeassistenten ausgleichen zu wollen zeigt uns aber, dass
- ethischen Prinzipien nur noch in Sonntagsreden eine Berechtigung eingeräumt wird und diese in der Praxis ökonomischen Bedingungen weichen müssen und
- die politisch Verantwortlichen vom Anforderungsprofil in der Betreuung und Pflege Demenzerkrankter keine Ahnung haben, wenn die vorrangige Tätigkeit der Demenzpflege darin bestehen soll zu basteln, vorzulesen oder spazieren zu gehen.
Tatsächlich wird mit den genannten Ausbildungsstunden jedes bekannte Niveau von Fachkräften im sozialen und pflegerischen Bereich unterschritten.
Für den DBSH geht es darum auch weniger um die Frage der Anzahl der Fortbildungsstunden. Vielmehr wollen Politik und Krankenkassen eine möglichst billige Umsetzung der notwendigen Personaleinstellungen im untersten tariflichen Bereich. Während zigtausende qualifizierte Kräfte aus dem Beruf wegen zu niedrigem Einkommen und zu hoher Arbeitsbelastung ausgeschieden sind, sollen jetzt Niedriglohnverhältnisse etabliert werden. Nicht Engagement und Qualifikation werden zum Motiv für den pflegerischen Bereich, sondern der von den Arbeitsagenturen auszuübende Druck auf Erwerbslose.
"Dieser Entwicklung muss Einhalt geboten werden", so der Vorsitzende des DBSH, Michael Leinenbach. "Hier wird ein Tor aufgemacht für Billiglösungen in allen Feldern auch der Sozialen Arbeit. Bereits heute lässt sich aufgrund niedriger Bezahlung kaum noch qualifiziertes Personal etwa in der Behindertenarbeit oder der Kindertagesbetreuung finden. Ein Arbeitsmarkt der Zukunft wird systematisch vor die Wand gefahren."
Weitere Informationen: http://www.dbsh.de/html/stellungnahmendbsh.html
Originaltext: Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50208 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_50208.rss2
Pressekontakt: DBSH, Wilfried Nodes, 07946-943216
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