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Zum Tag der Umwelt: Aktionen für besseren Grundwasserschutz

Geschrieben am 05-06-2006

Berlin (ots) - Anlässlich des Internationalen Tags der Umwelt hat
der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vor einer
Verschlechterung des Grundwasserschutzes in Europa gewarnt. Der
wichtigsten Trinkwasserquelle drohe Gefahr, wenn der derzeit
vorliegende Entwurf des EU-Rates zur Grundwasserrichtlinie vom
Europäischen Parlament nicht deutlich nachgebessert werde. Die
Standards zur Vermeidung des Eintrags giftiger Pestizide,
Schwermetalle und Arzneimittelrückstände ins Wasser seien
unzureichend. Für den Nitratgrenzwert von 50 Milligramm je Liter
Grundwasser seien Ausnahmen vorgesehen, in deren Folge mit einer
großflächigen Verschmutzung zu rechnen sei. Der Gesetzesentwurf
ignoriere zudem die Wirkung schädlicher Chemikalien auf Kleintiere
und andere Organismen im Grundwasser. Das würde dazu führen, dass die
Reinigungskräfte des Wassers gefährdet seien.

Sebastian Schönauer, BUND-Wasserexperte: "Vierzig Prozent des
Grundwassers in Europa sind bereits übermäßig verschmutzt. In
Deutschland wird Nitrat im Grundwasser bis zum siebenfachen des
zulässigen Grenzwerts gefunden, vor allem in Gebieten mit
Massentierhaltung. Nitrate wandeln sich im Körper in giftige Nitrite
um, die das Krebsrisiko steigern und bei Säuglingen zur
lebensbedrohlichen Blausucht führen können. Außerdem tragen Nitrate
zur Überdüngung der Gewässer bei. Die täglich stattfindende
Grundwasservergiftung muss beendet werden. Zu stoppen sind vor allem
die extremen Stickstoffeinträge aus der industriellen
Landwirtschaft."

Aktivisten des BUND werden am morgigen Dienstag einer Reihe von
deutschen EU-Abgeordneten persönlich Briefpäckchen mit 40 Gramm
Nitratdünger zustellen. Etwa diese Menge an Nitrat würde jeder
innerhalb von sieben Tagen mit Brunnenwasser trinken, wenn die
bestehenden Grenzwerte um das Siebenfache überschritten werden - wie
in Grundwasservorkommen in Deutschland bereits geschehen. Nur
aufwändiges und kostspieliges Reinigen könne solches Wasser noch
trinkbar machen. Das würde zu weiter steigenden Wasserpreisen führen.

Der Umweltverband appelliert an die Abgeordneten, bei der am 12.
Juni anstehenden Abstimmung im Europäischen Parlament keine Ausnahmen
beim Grundwasserschutz zuzulassen. Wichtig sei die Beibehaltung des
Vorsorgegrundsatzes. Eine nachsorgende Wasseraufbereitung sei bis zu
Zehn mal teurer.

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7666
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt: Doris Eberhardt, BUND-Grundwasserexpertin, Tel:
0162-6773326, E-Mail: doris.eberhardt@bund.net; Sebastian Schönauer,
BUND-Wasserexperte, Tel: 06094-984022, E-Mail:
sebastian.schoenauer@bund.net bzw. Almut Gaude, BUND-Pressestelle,
Tel. 030-27586-464, Mobil: 0163-6079090, Fax: -449, E-Mail:
presse@bund.net, www.bund.net


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