Lausitzer Rundschau: Stagnierende Kulturausgaben Wohlwollend: Konsolidierung
Geschrieben am 09-09-2008 |
Cottbus (ots) - Die Kulturausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden stagnieren, hat das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitgeteilt. Fast muss das schon als Erfolgsnachricht gewertet werden. Jedenfalls nach den Streichkonzerten vergangener Jahre, bei denen den Streichern oft egal war, ob für Konzerte noch was übrig blieb. Jeder Haushaltsdebatte von Ländern und Gemeinden sahen Kulturmenschen mit kaltem Grausen entgegen - das Haushaltsloch war obligatorisch und die Art und Weise wie es gestopft wurde, auch: mit abgewickelten Mitarbeitern und Institutionen im Kulturbereich. Da klingt Stagnation schon mächtig gut. Wohlwollend könnte vielleicht von Konsolidierung gesprochen werden. Und noch wohlwollender wäre es, zu unterstellen, dass sich vielleicht in Stadt und Land ein Bewusstsein dafür entwickelt hat, dass ein Theater, ein Museum, eine Galerie einen Flecken auf der Landkarte zu einem lebenswerten Ort machen. Weil der Mensch eben nicht vom Brot allein und seiner Arbeit lebt. Der Kreative braucht auch geistige Auseinandersetzung, Anregung, Herausforderung. Ohne Input kein Output - wie es heute auf gut Deutsch heißt. Das gilt übrigens auch für Kultureinrichtungen. Also, ein kleines bisschen mehr als Stagnation könnte in Wiesbaden in den kommenden Jahren schon herauskommen. Wie das geht, ist in Sachsen zu studieren, das mit seinem Kulturraumgesetz offenbar eine sehr erfolgreiche Form der Kulturfinanzierung gefunden hat.
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