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Hungerhilfe statt Agrarsubventionen / VENRO fordert von EU Umwidmung von Mitteln

Geschrieben am 10-09-2008

Bonn (ots) - Der Bundesverband Entwicklungspolitik deutscher
Nichtregierungsorganisationen (VENRO) hat die Europäische Union (EU)
und ihre Mitgliedsstaaten aufgefordert, nicht benötigte Mittel für
EU-Agrarsubventionen in Höhe von einer Milliarde Euro in
Unterstützung für landwirtschaftliche Entwicklung für
Entwicklungsländer umzuwidmen. Hintergrund sind die weltweit stark
gestiegenen Nahrungsmittelpreise. Am heutigen Mittwoch wird sich der
Entwicklungsausschuss des Europäischen Parlaments mit dem
Finanzierungsvorschlag befassen.

"Die Gelder werden dringend benötigt, um die Folgen der
Nahrungsmittelkrise zu lindern. Die ländliche Bevölkerung in den
ärmsten Ländern, besonders in Afrika, ist auf Lieferungen in Form von
Saatgut und Dünger, aber auch auf langfristige Unterstützung für die
landwirtschaftliche Produktion angewiesen, wenn es nicht zu weiteren
Hungerkrisen kommen soll", so VENRO-Vorstandsvorsitzende Claudia
Warning. Rund 400 Millionen der weltweit Hungernden sind
Subsistenzbauern, die aber ihren eigenen Bedarf nicht mehr aus der
Landwirtschaft decken können.

Die im EU-Haushalt vorgesehenen, aber nicht benötigten
Subventionen würden voraussichtlich an die EU-Mitgliedstaaten
zurückbezahlt werden. "Agrarsubventionen kommen in der Regel nur zum
Einsatz, wenn die Preise für Agrarprodukte sinken. Dies ist aber
nicht der Fall", erklärt Warning. Zudem sei es unverständlich, wieso
gerade von deutscher Seite bürokratische Bedenken gegen die Umwidmung
angeführt würden.

Im vergangenen Jahr sind die Nahrungsmittelpreise um mehr als 40
Prozent gestiegen. Besonders betroffen sind die armen Menschen in den
Entwicklungsländern. Schätzungen zufolge bedarf es zur Bewältigung
der Krise mittelfristig rund 18 Milliarden Euro. Die EU hatte
zugesagt, in den nächsten Jahren rund 1,8 Milliarden Euro
aufzubringen.

"Die Umwidmung der Subventionen in Investitionen in kurz- und
langfristige Hilfe wäre ein guter erster Schritt. Weitere müssen aber
folgen. Die EU-Mitgliedstaaten sollten die Mittel weiter aufstocken,
um ihr zugesagtes Ziel zu erreichen und zu einer Halbierung von
Hunger und Armut bis 2015 beizutragen", betont Warning. Die EU ist
mit einem Anteil von rund 60 Prozent größter internationaler Geber.

Originaltext: VENRO e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70355
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70355.rss2

Pressekontakt:
VENRO e.V.
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kirsten Prestin
Kaiserstr. 201
53113 Bonn
Tel.: 0228 - 946 77-14, (0)152 - 086 409 95
Fax: 0228 - 946 77-99
E-Mail: k.prestin@venro.org
http://www.venro.org


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