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Westdeutsche Zeitung: US-Präsidentschaftswahlkampf = von Peter De Thier

Geschrieben am 10-09-2008

Düsseldorf (ots) - Seit Beginn des US-Wahljahrs herrschte unter
Experten ein seltener Konsens: Vor dem Hintergrund der anhaltenden
Konjunkturschwäche und der wachsenden Unzufriedenheit mit dem
amtierenden Präsidenten George W. Bush dürfte den Demokraten der Sieg
kaum zu nehmen sein. Doch nun scheint sich das Blatt sensationell zu
wenden. Barack Obama hat nicht nur seinen Vorsprung verloren, sondern
liegt in einigen Umfragen sogar deutlich hinter seinem
republikanischen Gegner John McCain.
Für Obama muss das alarmierend sein. Denn: Historisch gesehen haben
die Republikaner immer wieder bewiesen, dass sie in der kritischen
Schlussphase eines Wahlkampfs jeden noch so kleinen Vorsprung zu
verteidigen wissen. 1988 ging Bush senior mit einem Rückstand von 20
Prozent gegenüber dem Demokraten Michael Dukakis in den
republikanischen Parteitag und startete eine fulminante Aufholjagd.
Ihm gehöre "The Big Mo", der Schwung, das "große Momentum",
verkündete Bush selbstbewusst und feierte schließlich im November
einen Erdrutschsieg.
"The Big Mo" gehört augenblicklich John McCain, dessen taktisch
riskantes Manöver, eine unerfahrene Gouverneurin als Nummer Zwei an
Bord zu holen, sich offenbar auszahlt. Die Demokraten haben nun die
Sorge, dass Obama während des zermürbenden parteiinternen Duells mit
Hillary Clinton sein Pulver verschossen haben könnte. Obwohl Palins
Nominierung zunächst kritisiert wurde, hat nun John McCain gut
Lachen. Offenbar glauben die Wähler, dass Palins positives Image als
Karrierefrau, die sich hochgedient hat und trotzdem ihren Aufgaben
als fünffacher Mutter nachkommt, deutlich schwerer wiegt als ihre
umstrittene politische Orientierung. Und sie glauben, dass die
selbstbewusste Gouverneurin gemeinsam mit McCain in Washington
Reformen durchsetzen kann.
Die Wähler überzeugt zu haben, dass ausgerechnet zwei konservative
Republikaner mit der Tradition brechen wollen, um das politische
Establishment wachzurütteln, ist McCains größter Coup. Denn damit
nimmt er dem Reformer Barack Obama, der zu Recht verunsichert ist,
die Butter vom Brot. In acht Wochen kann noch viel passieren, doch
Barack Obama muss sich wohl rasch etwas einfallen lassen.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
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Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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