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Rheinische Post: Aufrechte Schüler

Geschrieben am 10-09-2008

Düsseldorf (ots) - Von Matthias Beermann

Früher stand so ein Möbel in jedem Kaufmannskontor, aber auch in
vielen Privathaushalten und in den Zeitungsredaktionen sowieso. Das
Stehpult hat etwas Nostalgisches. Zuletzt fristete der Arbeitstisch
zum Stehen aber nur noch ein Schattendasein, als medizinisch
indizierte Sonderausstattung für Büromenschen mit Rückenproblemen.
Dass man sich jetzt seiner Vorzüge besinnt, um den Schulunterricht zu
verbessern, ist schon ein bisschen kurios. Galt doch das Stehen im
Klassenzimmer lange Zeit als Strafe, eine Art Pranger für
Unbotmäßigkeiten aller Art. Jetzt soll die aufrechte Haltung mehr
Ruhe in den Unterricht bringen. Lehrer berichten: Es wird weniger
gezappelt, gekippelt und getuschelt.
Manchmal hilft eben der gesunde Menschenverstand. Dass Kinder nicht
dazu gemacht sind, stundenlang ruhig und brav dazusitzen, ist
schließlich keine ganz neue Erkenntnis. Was da schon Grundschülern
täglich abverlangt wird, ist einfach zu viel. Zumal die Schule damit
einen unheilvollen Beitrag leistet, um aus bewegungsfreudigen Kindern
träge Jugendliche zu machen, die nach dem Unterricht vor Glotze,
Spielkonsole oder Computer abhängen. Wenn Lernen am Stehpult dagegen
hilft, sollte es eigentlich zum Pflichtangebot werden.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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