Westfalenpost: In der Schlangengrube
Geschrieben am 11-09-2008 |
Hagen (ots) - Ende eines CDU-Retters in Berlin Von Winfried Dolderer Selber schuld, könnte man sagen. Einen Machtkampf anzetteln, den man nicht gewinnen kann, ist vielleicht heldenhaft, aber kein Beweis politischen Talents. Doch seien wir gerecht zu Friedbert Pflüger: An dem, was er sich vorgenommen hatte, wären wohl auch Begabtere gescheitert. Die CDU in einer Stadt an die Regierung bringen mit strukturell linker Mehrheit und einem Fünfparteien-System aus drei etwa gleich schwachen Großen und zwei Kleinen - schwierig. Als Seiteneinsteiger in der Schlangengrube der Berliner Christdemokratie überleben - so gut wie unmöglich. Kann man Pflüger vorwerfen, dass er als Oppositionsführer erfolglos geblieben ist? Es ist in seiner Partei niemand zu sehen, der es besser gemacht hätte. Er wollte derjenige sein, der die Berliner CDU auf hauptstädtisches Niveau hebt. Stattdessen ist er in einer Provinzposse untergegangen. In der Bundespartei wird sich so schnell keiner mehr finden, den es nach einem Abenteuerurlaub im Politdschungel gelüstet.
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