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Mit Zungenimplantat gegen nächtliche Atemaussetzer

Geschrieben am 12-09-2008

Mannheim, Deutschland (ots/PRNewswire) -

- Universitäts-Hals-Nasen-Ohren-Klinik in Mannheim ermöglicht
Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe Teilnahme an Studie

Ein neues Operationsverfahren, das Atemaussetzer während des
Nachtschlafs verhindern soll, erprobt die Hals-Nasen-Ohren-Klinik am
Mannheimer Universitätsklinikum. Dabei wird ein Implantat in die
Zunge eingebracht, das verhindert, dass die Zunge bei entspanntem
Muskelzustand während des Schlafs zurück fällt und damit die Atemwege
blockiert. Anfang September sind erste Patienten mit dieser
Operationsmethode erfolgreichversprechend behandelt worden.

Das Implantat wird innerhalb einer medizinischen Studie zur
Behandlung von Atemaussetzern erprobt - die Ärzte sprechen von einer
obstruktiven Schlafapnoe. Das Ergebnis dieser Studie soll Aufschluss
darüber geben, ob sich das Implantat als wirksam erweist. Gemessen
werden kann dies beispielsweise mit Hilfe einer Aufzeichnung während
einer Übernachtung im Schlaflabor der von Professor Dr. Karl Hörmann
geleiteten Universitäts-Hals-Nasen-Ohren-Klinik. Oberarzt Professor
Dr. Boris Stuck zeigt sich mit den ersten Erfahrungen zufrieden: "Den
Patienten geht es nach dem Eingriff schon bald recht gut. Die meisten
von ihnen können bereits nach kurzer Zeit wieder normale Kost zu sich
nehmen, was bei einer chirurgischen Behandlung der Schlafapnoe alles
andere als selbstverständlich ist." Dies bedeute aber auch, dass die
Ärzte hohe Erwartungen in die jetzt verwendete dritte Generation
dieses Implantats setzten. Als besonders vorteilhaft erweise sich
für die Patienten, dass Körperfunktionen wie beispielsweise essen
oder sprechen nicht beeinträchtigt würden.

Hersteller des Implantats ist das amerikanische
Medizintechnik-Unternehmen Aspire Medical, das die Durchführung der
Studie unterstützt. Die Entwicklung minimal-invasiver Verfahren zur
Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe gehört zu den Schwerpunkten
des Unternehmens. Von nächtlichen Atemaussetzern sind in Deutschland
rund vier Millionen Menschen betroffen. Die Erkrankung äussert sich
durch häufiges Erwachen und entsprechende Tagesschläfrigkeit -
ausserdem ist das Schnarchen ist ein typisches Leitsymptom von
derartigen Schlafstörungen. Setzt der Atem häufig und länger
anhaltend aus, kann dies zu einer Unterversorgung des Blutes mit
Sauerstoff, zu Kreislaufstörungen und in der Folge zu einem erhöhten
Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen - ganz abgesehen von
einem erhöhten Unfallrisiko aufgrund der erlebten Müdigkeit tagsüber.

Zur Therapie dieser Erkrankungen gibt es verschiedene
Vorgehensweisen. Sie reichen von einer Behandlung mit Bissschienen
bis hin zu einer Beatmungstherapie. Erweisen sich diese
Vorgehensweisen als ungeeignet, bieten sich chirurgische Eingriffe
an, zu denen auch die minimal-invasiv durchgeführte
Implantat-Operation gehört.

Im international renommierten Schlafmedizinischen Zentrum an der
Hals-Nasen-Ohren-Klinik arbeiten Spezialisten für die Diagnostik und
Therapie schlafbezogener Atmungsstörungen. Zu diesem Zentrum gehört
ein Schlaflabor, in dem praktisch alle relevanten Schlafstörungen
erfasst und diagnostiziert werden können. Die Schlafstörungen werden
mit Hilfe eines EDVSystems aufgezeichnet, dessen Daten in einem
zentralen Überwachungsraum zusammenlaufen. Dort erfolgt die
computerunterstützte Auswertung, so dass die Patienten direkt bei
der Entlassung die Befunde in Form eines Arztbriefs zu ihrem
einweisenden Arzt mitnehmen können.

Die Bedeutung eines guten Schlafes liegt auf der Hand: Er ist
eine Ruhephase, die der Organismus benötigt, um sich geistig und
körperlich zu regenerieren.

Informationen zur Studie

Die Forscher der Universitäts-Hals-Nasen-Ohren-Klinik können noch
bis zu 15 weitere Patienten in die Studie aufnehmen. Zu den
Kriterien, die dafür erfüllt sein müssen, gehören eine zuvor
diagnostizierte obstruktive Schlafapnoe mit einem
Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) zwischen 15 und 50. Sie dürfen kein oder
lediglich geringes Übergewicht haben (BMI kleiner als 32). Eine
fortgesetzte Behandlung mit einer Beatmungstherapie (CPAP) muss sich
als unmöglich herausgestellt haben.

Weitere Informationen zur Studie gibt die Ärztin Dr.
Undine Berschin, Universitäts-HNO-Klinik,
Telefon +49-0621-383-1600, erreichbar auch per E-Mail über
undine.berschin@hno.ma.uniheidelberg.de

Website: http://www.aspiremedical.com

Originaltext: Aspire Medical
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/72730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_72730.rss2

Pressekontakt:
Medien: Universitätsklinikum Mannheim, Medizinische Fakultät
Mannheim, Theodor-Kutzer-Ufer 1-3, 68167 Mannheim; Klaus Wingen,
klaus.wingen@klinikum-mannheim.de, +49-0621-383-3549; oder Stefanie
Müller +49-0621-383-3184, Fax +49-0621-383-2195


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