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WAZ: IG-Metall-Chef Huber fordert Kurskorrektur der SPD und lobt die Union. Keine Wahlempfehlung 2009

Geschrieben am 12-09-2008

Essen (ots) - IG-Metall-Chef Berthold Huber fordert die SPD unter
ihrer neuen Führung zu einer Kurskorrektur auf. Im Gespräch mit der
Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ), Samstagausgabe, verlangte
Huber von der SPD, sich von der Agendapolitik zu lösen und den Fragen
der sozialen Gerechtigkeit zu widmen. "Die SPD muss sich wieder ihrer
Herkunft bewusst werden und Arbeitnehmerinteressen vertreten", sagte
er.
Huber, selbst SPD-Mitglied, erklärte, die IG Metall werde zur
Bundestagswahl 2009 keine Wahlempfehlung geben. Den Rücktritt von
Kurt Beck bedauerte er ausdrücklich. "Für Beck war die Agenda nicht
die Tafel der zehn Gebote. Er war und ist bereit, die Themen der
Menschen aufzunehmen." Dagegen habe die Agenda 2010 viele Menschen in
die Armut gestürzt.
Bei der Frage nach dem Umgang mit der Linken sagte Huber: "Dass ich
eine besondere Nähe zur Linken hätte, kann ich nicht sagen. Die IG
Metall lässt sich nicht instrumentalisieren." Der SPD empfahl er,
sich nicht mit der Rolle als Juniorpartner der Union zufrieden zu
geben.
Für die CDU fand Huber lobende Worte mit Blick auf die soziale
Gerechtigkeit: "Die Union stellt sich in Teilen diesen Fragen."
Weiter sagte Huber: "Wir freuen uns über das Bekenntnis zur
Tarifautonomie. Und es ist interessant zu sehen, wie
gewerkschaftliche Strategien und Debatten von Parteien aufgegriffen
werden. Besserstellung von Mitgliedern in Tarifverträgen gibt es
bereits. Das machen wir schon. Es ist gut, wenn auch Jürgen Rüttgers
uns hier unterstützt."
Die NRW-CDU um Ministerpräsident Jürgen Rüttgers hatte zum Eintritt
in Gewerkschaften aufgerufen und zum Ärger ihres Koalitionspartners
FDP dafür geworben, dass Gewerkschaftsmitglieder mehr Lohn erhalten
als ihre Kollegen, die nicht Mitglied sind.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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