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Neues Deutschland: Massendemonstrationen für Erhalt des VW-Gesetzes

Geschrieben am 12-09-2008

Berlin (ots) - Mit der größten Demonstration in der Geschichte von
VW wurden am Freitag die neuen Möchtegern-Herren in Wolfsburg
empfangen. Diese hatten sich in den letzten Wochen extrem unbeliebt
gemacht: Porsche-Vorstandschef Wiedeking möchte Europas größten
Autohersteller zum Modellentwickler für seine Marke degradieren,
der Familien-Clan Porsche sieht VW als Finanzbeteiligung an, die eine
möglichst hohe Rendite abwerfen soll. Der massenhafte Protest, an dem
sich mehr als drei Mal so viele Menschen beteiligten, wie bei dem
nassforschen schwäbischen Sportwagenhersteller insgesamt arbeiten,
hat das unüberhörbare Signal ausgesandt, man werde sich nicht
kampflos unterwerfen. Das Kalkül Porsches, nach dem Skandal um
Lustreisen von VW-Betriebsräten lasse sich die traditionell starke
Mitbestimmung in Wolfsburg problemlos schleifen, bestätigt sich
nicht. Und so gaben sich die Porsche-Vertreter im Aufsichtsrat von
Volkswagen gestern kleinlaut und votierten nicht gegen die Übernahme
des neuen VW-Gesetzes in die Satzung des Konzerns.

Der Protest der VWler setzt gleichzeitig ein Zeichen des Protests
gegen Teile der EU-Kommission, die die Gemeinschaft auf einen Markt
mit freiem Kapitalverkehr beschränken möchten. Die angedrohte Klage
gegen das abgespeckte neue VW-Gesetz dürfte auch in Brüssel nicht auf
ungeteilte Zustimmung stoßen. Immerhin hat die EU selbst
Mindeststandards bei der Mitbestimmung gesetzt. Beim Streit um das
VW-Gesetz geht es um die grundsätzliche Frage, ob es nicht auch etwas
mehr sein darf. Insofern kämpfen die VW-Mitarbeiter, denen
vorgeworfen wird, sie würden egoistische Ziele vertreten, auch für
die Interessen vieler anderer.

Originaltext: Neues Deutschland
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Neues Deutschland
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Telefon: 030/29 78 17 22


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