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Rheinische Post: Die Bahn im Imagetief

Geschrieben am 12-09-2008

Düsseldorf (ots) - Von Alexander von Gersdorff

So dreist, wie sich die Deutsche Bahn gegenüber ihren Kunden
aufführt, stellen sich noch nicht einmal Billigflieger an. Die
Airlines verstecken ihre Aufschläge wenigstens noch im
Kleingedruckten. Der Schienenkonzern hingegen hat allen Ernstes
versucht, die wahre Servicegebühr für den Fahrkartenkauf nirgendwo
auftauchen zu lassen. Erst beim Ticketerwerb ab Dezember hätten die
ersten Fahrgäste gemerkt, dass sie den Bedienzuschlag am Schalter je
nach Zahl der Fahrkarten und Ziele zwei-, drei- oder vierfach hätten
zahlen müssen. Mit anderen Worten: Die Bahn wollte ihre treuesten
Fahrgäste über den Tisch ziehen, es hat halt nur nicht geklappt.
Das Preis-Versteckspiel der DB ging so weit, dass selbst der
Aufsichtsrat nichts davon merkte. Dem Vernehmen nach soll sich sogar
Bahnchef Mehdorn vom Vertriebsvorstand übertölpelt fühlen. Nur: Wer,
wenn nicht der Vorstandschef, muss alle Fallstricke und
Gebührentricks des eigenen Konzerns kennen? Ganz allein Mehdorn hat
daher auch das Imagetief zu verantworten, in die das
betriebswirtschaftlich eigentlich gut geführte Unternehmen jetzt
wieder einmal hineingerutscht ist. Und was den Börsengang betrifft:
Arabische und amerikanische Investoren werden registrieren, dass eine
geplante Gebühr von 2,50 Euro so dilettantisch vorbereitet wird, dass
sie zum zwingenden Eingriff des Staates führt.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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