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Zuschlag für die Umwelt - Mehrheit der Verbraucher würde Aufpreis für sauberen Transport zahlen

Geschrieben am 18-09-2008

Frankfurt am Main (ots) -

PwC-Umfrage: Neun von zehn Deutschen halten Lkw-Transporte für
notwendig / Schadstoffbelastung und Staus ärgern 70 Prozent der
Befragten / Spediteure registrieren wachsendes Umweltbewusstsein
ihrer Kunden

Gut jeder zweite Verbraucher würde für umweltfreundlich
transportierte Waren einen Aufpreis zahlen. Dabei wäre ein
Umweltzuschlag von bis zu fünf Prozent für die meisten akzeptabel,
wie aus der Studie "Truck Industry´s Green Challenge" der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers
(PwC) hervor geht. Als "besonders schadstoffarm" schätzen die
befragten Konsumenten den Transport auf der Schiene ein (86 Prozent),
während die Güterbeförderung per Lkw für die überwiegende Mehrheit
(83 Prozent) als "eher umweltschädlich" gilt und sogar kritischer
bewertet wird als der Warentransport via Inlandsflug, den 80 Prozent
mit negativen Umweltfolgen verbinden. Für die Studie wurden 500
Verbraucher sowie 103 Geschäftsführer und andere Führungskräfte von
Speditionen und Fuhrunternehmen befragt.

"Die Ergebnisse sind für die Lkw-Hersteller in mehrfacher Hinsicht
aufschlussreich. Sie machen deutlich, dass sich das negative
Umwelt-Image des Lkw trotz großer Fortschritte bei der Emissions- und
Lärmreduzierung in den Köpfen festgesetzt hat. Ein Umweltsiegel für
schadstoffarme Transporte könnte dazu beitragen, die Diskussion zu
versachlichen. Auf der anderen Seite ist es aus Sicht der
Transportunternehmen und Lkw-Hersteller ein hoffnungsvolles Zeichen,
dass Konsumenten die Investitionen in umweltfreundliche Technologien
durch einen Aufpreis mitfinanzieren würden", kommentiert Harald
Kayser, Leiter des Bereichs Automotive bei PwC.

Von den befragten Transportbetrieben ist immerhin jeder zweite
davon überzeugt, dass seine Kunden bei der Auftragsvergabe künftig
stärker auf Umweltaspekte achten. Diese Ansicht ist insbesondere
unter den größeren Unternehmen verbreitet. So glauben 65 Prozent der
befragten Führungskräfte von Betrieben mit mehr als 50 Lkw an
Wettbewerbsvorteile durch saubere Fahrzeuge, während nur 44 Prozent
der Befragten mit einem kleineren Fuhrpark diese Einschätzung teilen.

Große Mehrheit hält Lkw für unverzichtbar

Ungeachtet der überwiegend kritischen Bewertung des Lkw-Verkehrs
halten die weitaus meisten Konsumenten den Straßentransport für
unverzichtbar. Fast neun von zehn Befragten (86 Prozent) räumen ein,
dass diese Transporte die "Versorgung mit Waren des täglichen
Bedarfs" sichern. Knapp 80 Prozent halten die schnelle
Güterbeförderung dank des Einsatzes von Lkw für garantiert.

Auf der anderen Seite weisen 70 Prozent der befragten Verbraucher
auf Verkehrsprobleme wie Staus und die "Verstopfung" der Autobahn
durch Lkw hin, jeweils 67 Prozent nennen Schadstoff- und
Lärmbelästigung als Kehrseiten des Lkw-Transports. Ebenfalls sieben
von zehn Befragten glauben, dass es bessere Transportmittel als den
Lkw gibt.

Transportbranche rechnet fest mit Kostenanstieg

Nahezu alle (99 Prozent) der befragten Transportunternehmen
rechnen in den kommenden vier bis fünf Jahren mit steigenden
Transportkosten. Als wichtigste Einflussfaktoren führen sie die
voraussichtlich höheren Spritpreise (95 Nennungen) und steigende
Personalkosten (72 Nennungen) an. Insgesamt schätzen knapp 70 Prozent
der Unternehmen den Kostenanstieg auf 10 bis 30 Prozent. Noch höhere
Aufschläge befürchten vor allem Kleinbetriebe, während nur 15 Prozent
der größeren Unternehmen mit Preissteigerungen in diesem Ausmaß
kalkulieren.

Im Durchschnitt rechnen die Speditionen und Fuhrunternehmen damit,
gut die Hälfte des Kostenanstiegs an die Kunden weitergeben zu
können. Auch hier sind kleinere Betriebe pessimistischer als größere.
Während Firmen mit weniger als 50 Lkw nach eigener Einschätzung nur
48 Prozent ihrer Mehrkosten über höhere Preise ausgleichen können,
wollen Betriebe mit größerem Fuhrpark durchschnittlich immerhin 59
Prozent der zusätzlichen Kosten weiterreichen.

Die wichtigsten Maßnahmen zur Kostensenkung sind theoretisch die
Anschaffung sparsamerer Lkw (94 Prozent), eine Erhöhung der
Auslastung in den einzelnen Fahrzeugen (93 Prozent) sowie
Fahrerschulungen für eine besonders Treibstoff sparende Fahrweise (92
Prozent der Befragten). Gefragt nach der Umsetzbarkeit, steht die
Fahrerschulung an erster Stelle (88 Prozent), gefolgt von der
Neuanschaffung sparsamerer Lkw (80 Prozent). Eine höhere Auslastung
glauben jedoch nur 57 Prozent der Unternehmen erreichen zu können.

Verbraucher sehen Lkw-Hersteller in der Pflicht

Aus Sicht der Transportunternehmer ist die Kritik an der
Umweltbilanz der Lkw ungerechtfertigt. So werde die Einhaltung der
Emissionsgrenzwerte in Deutschland weit strenger kontrolliert als in
anderen Ländern und Regionen. Gut vier von fünf Befragten bewerten
das Vorgehen der deutschen Behörden als "eher streng", während dies
im übrigen Westeuropa nur nach Ansicht jedes fünften Unternehmers
gilt. In Süd- und Osteuropa sind die Kontrollen nach Erfahrung von
über 70 beziehungsweise über 80 Prozent der Befragten sogar nur
"mittel" bis "lasch".

"Die wahrgenommenen Kontrolldefizite sind als
Wettbewerbsverzerrungen nicht nur ein Problem für die Spediteure,
sondern auch für die Lkw-Hersteller. Denn Investitionen in
umweltfreundliche Technologien rechnen sich nur, wenn eine
ausreichende Zahl von Altfahrzeugen schnell durch emissionsarme Lkw
ersetzt wird", kommentiert Felix Kuhnert, Leiter der
Automobilberatung bei PwC.

Dennoch wird sich der Trend zu immer schadstoffärmeren Lkw
fortsetzen, erwarten die PwC-Experten. Angesichts der voraussichtlich
weiter steigenden Treibstoffpreise setzt die Industrie auf eine
Verbrauchsreduzierung und alternative Antriebskonzepte, die
unmittelbar zu geringeren CO2-Emissionen führen. "Solange sich hier
noch keine zukunftsweisende Technologie durchgesetzt hat, sind die
Hersteller dabei einem verstärkten technologischen Risiko ausgesetzt.
Angesichts der großen Bandbreite an Ansätzen für effiziente
Transportlösungen gewinnt für die Hersteller zudem die Entscheidung
über das geeignete Produktportfolio zunehmend an Bedeutung", sagt
Harald Kayser.

Selbst im eher unwahrscheinlichen Fall gleich bleibender oder
sogar sinkender Dieselpreise dürften der politische und öffentliche
Druck das Entwicklungstempo hoch halten. So sehen in Deutschland
immerhin sieben von zehn Verbrauchern die Lkw-Industrie in der
Pflicht, umweltfreundlichere Fahrzeuge zu entwickeln und so für
niedrigere Emissionen zu sorgen. Zudem gelten in der EU
voraussichtlich ab 2013 die erneut verschärften Emissionsvorschriften
Euro VI.

Doch auch in den aufstrebenden Wirtschaftsregionen wie China,
Indien oder Brasilien werden Umweltauflagen kontinuierlich
verschärft. In Metropolen wie Peking beispielsweise gilt für Lkw
bereits die Euro-IV-Norm, ab 2011 greift landesweit Euro V. Damit
dürften sich die hohen Entwicklungsausgaben europäischer Hersteller,
die nicht zuletzt durch Umweltauflagen der EU angestoßen wurden,
künftig auch in den Schwellenländern auszahlen.

Die Studie "Truck Industry´s Green Challenge" können Sie bei unten
genanntem Pressekontakt anfordern.

Redaktionshinweis:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.390 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,35 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:
Claudia Mende
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 3179
E-Mail: claudia.mende@de.pwc.com


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