(Registrieren)

Verträge am Telefon müssen möglich bleiben

Geschrieben am 18-09-2008

Berlin (ots) -

Zeitschriftenverleger kritisieren Vorschläge der
Bundesratsausschüsse / Bereits das geltende Recht ist im
europäischen Vergleich sehr restriktiv / Verfünffachung des
Bußgeldes auf 250.000 Euro gegenüber Regierungsvorschlag absurd

Der VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger appelliert an die
Vertreter der Länder, morgen im Bundesrat den Ausschussempfehlungen
zur Telefonwerbung nicht zu folgen. Diese Vorschläge gehen noch weit
über den vorliegenden Regierungsentwurf hinaus. "Die Kommunikation
mit potentiellen Lesern und Abonnenten ist für die Verlage
unverzichtbar, sagte Dirk Platte, Justitiar des VDZ. "Schon nach
geltendem Recht darf der Verlag einen Abonnenten ohne dessen
Zustimmung nicht anrufen, um ihm eine andere Zeitschrift vorzustellen
oder um nach einer Kündigung die Gründe zu erfragen und ihn eventuell
als Leser zurück zu gewinnen. Wirtschafts- und arbeitsmarktpolitisch
notwendig sind keine weiteren Verschärfungen, sondern eine
Liberalisierung zumindest innerhalb bestehender Kundenbeziehungen."

Die Empfehlungen der Bundesratsausschüsse sehen zusätzlich zu den
Verschärfungen des Regierungsentwurfes eine so genannte
Bestätigungslösung vor. Obwohl der Verbraucher ein 14-tägiges
Widerrufsrecht für am Telefon abgeschlossene Verträge hat, soll er
nun noch den Vertrag schriftlich bestätigen müssen, wenn er in den
Anruf nicht ausdrücklich eingewilligt hatte. "Dies ist ein
unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatautonomie der Bürger",
sagte Platte. "Die Tatsache, dass keine vorherige Einwilligung
vorliegt, nimmt dem Verbraucher doch nicht das Recht dennoch einen
Vertrag am Telefon abzuschließen." Schon der Vorschlag der
Bundesregierung, ein Bußgeld in Höhe von 50.000 Euro für unlautere
Telefonwerbung zusätzlich zu wettbebrechtlich bestehenden Möglichkeit
des Ordnungsgeldes einzuführen, stieß auf erhebliche rechtliche und
systematische Bedenken. Die Forderung der Bundesratausschüsse nach
einer Verfünffachung auf 250.000 Euro entbehrt nun aber jede
Verhältnismäßigkeit.

In einen Europa des freien Warenverkehrs führt Deutschland trotz
bestehender EU-Vorschriften immer weitere Beschränkungen für die
Wirtschaft ein. Das einschlägige EU-Recht schreibt eine
Unzulässigkeit von Anrufen nur vor, wenn Verbrauchern erklärt hat,
keine Anrufe zu wünschen. Für danach unzulässige Anrufe sehen die
Richtlinien weder ein Bußgeld noch die Unwirksamkeit des Vertrages
vor.

Originaltext: VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8830
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8830.rss2

Pressekontakt:
Norbert Rüdell
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (30) 72 62 98-162
E-Mail: n.ruedell@vdz.de
Internet: www.vdz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

159536

weitere Artikel:
  • Kampeter/Krings: Ypsilanti soll nicht nur eigene Rechte schützen Berlin (ots) - Anlässlich des Strafantrags von Andrea Ypsilanti bei der Staatsanwaltschaft wegen des illegalen Downloadangebots ihres Telefonats mit einem Franz-Müntefering-Imitator erklären Steffen Kampeter MdB, haushaltspolitscher Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Dr. Günter Krings MdB als Koordinatoren des Gesprächskreises "Geistiges Eigentum im Digitalen Zeitalter" der CDU/CSU-Bundestagsfraktion: Wir haben großes Verständnis für das Anliegen von Frau Ypsilanti, der Verletzer ihres Persönlichkeitsrechts habhaft zu werden. mehr...

  • Reiche: Klima schützen, Energieversorgung sicherstellen, Zukunft der Industrie sichern Berlin (ots) - Anlässlich der ersten parlamentarischen Beratung des Haushalts des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit erklärt die Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB: Für wirksamen Klimaschutz und eine preiswerte sowie sichere Energieversorgung für Deutschland muss besonderes auf Energieeffizienz und Energieeinsparung gesetzt werden. Gleichzeitig muss die Energiekompetenz der Verbraucher erhöht und die Energieforschung gestärkt werden. Das hilft dem Klima und mehr...

  • ZDF spezial zum "Bankenchaos weltweit" Mainz (ots) - Die Finanzkrise spitzt sich weltweit zu: US-Präsident Bush sagt alle Termine ab und ruft zu einer Krisensitzung ins Weiße Haus. Im "ZDF spezial: Bankenchaos weltweit" am Donnerstag, 18. September 2008, 19.25 Uhr, äußert sich live im Interview Prof. Christoph Schalast, Frankfurt School of Finance & Management, zu den Auswirkungen der Krise auf die weltweiten Finanzmärkte und auf Deutschland. Zudem ist Moderator Michael Opoczynski im Gespräch mit Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur der Zeitschrift Finanztest, über die Frage: mehr...

  • Sahra Wagenknecht und Philipp Mißfelder am Montag bei "Was erlauben Strunz" / N24-Talk am 22. September 2008, um 23:30 Uhr, auf N24 Berlin (ots) - Wie sozial ist unsere Marktwirtschaft? Firmengewinne auf Rekordniveau und Stundenlöhne unter der Hartz IV-Grenze - ist Wohlstand für alle nicht zu schaffen? N24-Moderator Claus Strunz fragt nach: Bei Sahra Wagenknecht, Europa-Abgeordnete für Die Linke und Philipp Mißfelder, CDU- Vorsitzender der Jungen Union. Am Montag, den 22.09.2008, um 23:30 Uhr, bei "Was erlauben Strunz". "Was erlauben Strunz" - immer montags um 23:30 Uhr auf N24. Die komplette Sendung im Internet auf N24.de unter: www.N24.de/waserlaubenstrunz mehr...

  • Siebert: Untersuchungsausschuss im Sinne der Transparenz abgeschlossen Berlin (ots) - Unter Bezug auf den Abschlussbericht zum 1. Untersuchungsausschuss erklärt der Verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Bernd Siebert MdB: Nach zweijähriger Arbeit hat der Untersuchungsausschuss seine Prüfung der Vorwürfe von Murat Kurnaz abgeschlossen. Ein Nachweis für die von Murat Kurnaz behaupteten Vorwürfe konnte nicht erbracht werden. Der überwiegende Teil der Beweismittel ließ keinen Schluss auf eine angebliche Misshandlung durch Soldaten der Bundeswehr zu. Weiterhin wurden die Umstände mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht