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Rheinische Post: CSU und Merkel von Reinhold Michels

Geschrieben am 21-09-2008

Düsseldorf (ots) - Wenn die CSU am Sonntag in den 40-Prozent-Turm
stürzt und sich danach wahrscheinlich ohne die Männer des Übergangs
Beckstein/Huber nicht schnell wieder hocharbeitet, ist mehr zu
besichtigen als eine bayerisch-politische Zeitenwende. Dann verlören
die Unionsparteien eine scheinbar uneinnehmbare Festung des
Bürgerlich-Konservativen. Dann wäre es ungewisser denn je, ob die
CDU-Vorsitzende Merkel 2009 als Kanzlerin wiedergewählt wird und ob
die CDU auf absehbare Zeit überhaupt noch den Regierungschef in
Berlin wird stellen können. Ein überdurchschnittlich gutes
Abschneiden der CDU-Schwesterpartei in Bayern ist Voraussetzung
dafür, dass eine Bundesregierung gebildet werden kann, die nicht
"Mitte-Links" ist.
Vor dem Hintergrund erklären sich Merkels CSU-konform klingende Sätze
etwa gegen Multikulti-Unfug. Die Kanzlerin ist keine Konservative.
Die schiere Angst um die Mehrheitsfähigkeit der Unionsparteien und
ihre Kanzlerschaft lässt sie plötzlich so wahlkämpferisch
auftrumpfen. Auch sieht Merkel ihr Mai-Projekt "Wiederwahl Horst
Köhlers" gefährdet, falls die CSU ein Desaster erlebte. Es wäre nicht
überraschend, wenn die Union 2009 so viel zu grübeln hätte wie die
SPD des Jahres 2008.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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