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Südwest Presse: Kommentar zum Thema Studiengebühren

Geschrieben am 22-09-2008

Ulm (ots) - Was tun mit der Campus-Maut? Das fragt sich insgeheim
so manche baden-württembergische Hochschule, die seit Einführung der
Studiengebühren ihren Bedarf an Beamern gedeckt und schon genügend
neue Tutorenstellen und Sprachkurse eingerichtet hat. Immerhin
summieren sich die Gebühreneinnahmen auf knapp 180 Millionen Euro pro
Jahr.
Laut Gesetz sollen die Gebühren der "Verbesserung der Lehre" dienen -
ein schwammiger Begriff. Was verbessert die Studienbedingungen
wirklich - und was nicht? Nicht immer ist die Grenzüberschreitung so
klar wie beim anfänglichen Versuch mancher Rektoren, die zusätzlichen
Mittel für steigende Heizkosten zu verwenden. In solchen Fällen
vermuten die Gebühren-Gegner mit Recht, dass die Campus-Maut entgegen
den politischen Versprechen über die Hintertür die öffentlichen
Haushalte entlasten soll.
Nun will Wissenschaftsminister Peter Frankenberg (CDU) mit den
Gebühren-Geldern nicht nur wissenschaftliche Hilfskräfte, sondern
auch 300 zusätzliche Stellen für Professoren finanzieren. Das dient
der Verbesserung der Lehre sicher mehr als die Anschaffung weiterer
Beamer - so sich die Professoren der Lehre und nicht der Forschung
widmen. Letzteres müsste die Hochschule dann aus ihrem normalen Etat
zahlen. Das zeigt einmal mehr, dass die Praxis der Gebührenverwendung
der kritischen Begleitung und Beobachtung der Öffentlichkeit bedarf.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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