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Neue Hoffnung für Arkadenpfeiler am Renaissance-Schloss Gotha

Geschrieben am 26-09-2008

Gotha (ots) -

DBU unterstützt die modellhafte Sanierung - Geeignete
Sanierungstechnologie entwickelt

Majestätisch thront es seit Jahrhunderten auf dem Hügel über dem
thüringischen Gotha und dominiert bis heute das Stadtbild: Schloss
Friedenstein, die größte frühbarocke Schlossanlage Deutschlands. Doch
der Zahn der Zeit nagt an den historischen Mauern, deren Baubeginn
auf den 30-jährigen Krieg zurückgeht. Besonders in Mitleidenschaft
gezogen ist der charakteristische Arkadengang, der den großen
Schlosshof umschließt. Seine Sandsteinpfeiler sind durch das
jahrzehntelange Einwirken von Luftschadstoffen und Erosion in ihrer
Existenz bedroht. Um sie wieder fit zu machen, finanzierte die
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) eine Initiative der Stiftung
Thüringer Schlösser und Gärten mit der Bauhaus-Universität Weimar,
der Fachhochschule Erfurt und dem Ingenieurbüro für Steinsanierung
und Denkmalpflege. Eine neuartige und nachhaltige
Sanierungstechnologie wurde an dem empfindlichen Pfeiler-Gestein
ausprobiert, weiter entwickelt und kann nun flächendeckend angewendet
werden. Die DBU investierte 100.000 Euro in das Projekt.

Einst regierten in der dreischiffigen Schlossanlage die Herzöge
von Sachsen-Gotha. Heute befinden sich hier außer den Museen der
Stiftung Schloss Friedenstein das Thüringische Staatsarchiv und die
Forschungsbibliothek der Universität Erfurt. "Die Anlage zählt zu den
bedeutenden Kulturgütern des Landes", betont Lutz Töpfer,
Fachreferent für Umwelt und Kulturgüter bei der DBU. Die 54 Bögen
ihres Arkadenumgangs bildeten ein wichtiges zierendes Element am
Schloss. Jahrelang hätten Salzverbindungen und Wasser das Gestein
zerstört und massive Schäden an der Oberfläche und im Inneren der
Pfeiler verursacht, so Johann-Philipp Jung von der Stiftung Thüringer
Schlösser und Gärten. Denn die Salze dehnten sich beim Trocknen durch
Kristallisation aus und sprengten den Stein. Im Winter sei das auch
durch Eis der Fall. Im Rahmen des Sanierungsprojektes seien einige
Pfeiler der Südseite auf ihren Aufbau, ihre Schäden und Belastungen
untersucht worden. "In der Vorfeld-Analyse konnten wir viele
Abschalungen und Absandungen sowie tiefe Risse und hohe Feuchtigkeit
in den Pfeilern ausmachen", sagt Jung. Außerdem sei das
Erscheinungsbild der Pfeiler durch starke Verwitterung und häufige
Nachbesserungen sehr unregelmäßig.

Im Rahmen des Sanierungsprojektes sei ein rotbrauner Sandstein
gefunden worden, der als Gesteinsersatz eingesetzt werden könne. Auch
ein passender Ergänzungsmörtel zum Auffüllen von Mauerrissen sei nun
einsatzbereit. "Er ist weniger empfindlich, wenn er mit den
zerstörenden Salzen im Gestein in Berührung kommt. Damit ist er auch
länger haltbar, als die bisher verwendeten Mörtel", erklärt Jung.

"Eine geeignete Konservierungstechnologie für den hier verbauten
Sandstein existierte einfach nicht. Mit unseren neuen Erkenntnissen
aber sind wir jetzt auf dem neuesten Stand der Technik und in der
Lage, die Komplettsanierung anzugehen", so Jung. Dies sei auch der
Zusammenarbeit mit Studenten des Fachbereichs Restaurierung und
Bauingenieurwesen der Fachhochschule Erfurt sowie der
Materialforschungs- und Prüfanstalt der Bauhaus-Universität Weimar zu
verdanken. Von ihnen wurde das Projekt nicht nur wissenschaftlich
begleitet, die künftigen Restauratoren wurden gleichzeitig auch in
die konkreten Maßnahmen mit einbezogen. "Die Ermittlung innovativer
Sanierungskonzepte und -rezepte für umweltgeschädigte Natursteine
sind ein wichtiger Teil der DBU-Förderung national wertvoller,
umweltbelasteter Kulturgüter", so Töpfer.

Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6908
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Isabel Krüger
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
Johann-Philipp Jung
Abteilungsleiter Bau Stiftung Thüringischer Schlösser und Gärten
Telefon: 03672/ 4 47 140
E-Mail: jung-jp@thueringerschloesser.de


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