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Katastrophale Sauerstoffwerte in der Ems. WWF-Messungen belegen ökologische Krise vor der Überfahrt der "Celebrity Solstice"

Geschrieben am 28-09-2008

Leer (ots) - Der WWF hat während des Probestaus der Ems zwischen
dem Speerwerk Gandersum und Papenburg extrem niedrige Sauerstoffwerte
gemessen. Zudem sei der Boden des Flusses zeitweise mit einer bis zu
zwei Meter dicken Schlickschicht bedeckt. "Der Fluss ist auf einer
Strecke von über 30 Kilometer praktisch tot", erklärte WWF-Expertin
Beatrice Claus. Die katastrophalen Messergebnisse seien vor allem auf
die Baggerungen im Fluss zurückzuführen. Damit hatten die Behörden in
den letzten Wochen die Ems vertieft, um am diesem Wochenende die
Überführung des XXL-Kreuzfahrtschiffes "Celebrity Solstice" von der
Papenburger Meyer Werft an die Nordsee zu ermöglichen. Die
Überführung des Schiffes hat am Sonntag Mittag begonnen.

Wegen der andauernd schlechten Sauerstoffwerte gebe es vermutlich
kaum noch Fische im Fluss. Darum sei aktuell auch kein Fischsterben
zu beobachten. Am Gewässerboden hat der WWF am Freitag und Samstag
Werte von weniger als einem Milligramm gemessen. Auch an der
Gewässeroberfläche lagen die Werte unter dem für das Leben im Fluß
kritischen Wert von vier Milligramm. Ein gesunder Fluss enthält acht
Milligramm Sauerstoff pro Liter.

Der Stau hätte nach den geltenden Auflagen womöglich gar nicht
genehmigt werden dürfen. Denn aus der Nordsee wird salzhaltiges
Wasser in die Ems gepumpt - auch in die Süßwasserbereiche des
Flusses. Der WWF hat in den Übergangsbereichen zwischen Salz- und
Süßwasser bereits am Sonntag Morgen bei Leer dreifach erhöhte
Salzwerte gemessen. Süßwasserarten können diesen plötzlichen
Salzschock nicht verkraften "Es ist nicht auszuschließen, dass die
tödliche Salzzunge bis nach Papenburg gelangt und dort den zulässigen
Grenzwert überschreitet", so Beatrice Claus.

Der WWF misst während des Probestaus parallel zur zuständigen
Behörde, dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft,
Küstenschutz und Naturschutz (NLWKN). Beim letzten Probestau im
August hatte der WWF erstmals die schlechten Sauerstoffwerte am Boden
der Ems nachgewiesen, die die Behörde damals nicht erfasst hatte.

"Die permanenten Eingriffe zerstören den Fluss", so WWF-Expertin
Beatrice Claus. Bis zum Jahr 2000 sei nur der Abschnitt zwischen
Papenburg und Leer von den massiven ökologischen Problemen betroffen
gewesen. Seitdem habe das Flusssterben auch den weiteren Verlauf der
Ems bis zum Speerwerk Gandersum erreicht. Der WWF fordert Politik,
Behörden und die Meyer-Werft auf, endlich Konsequenzen aus der
jahrzentelangen Zurichtung der Ems für die immer größer werdenden
Schiffe der Werft zu ziehen. "Die Ems muss umfassend ökologisch
saniert werden. Und die Meyer-Werft muss ernsthaft über Alternativen
nachdenken. Eine ganze Region leidet unter den Folgen der
Ems-Zerstörung", so Claus.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Der WWF vor Ort an der Ems:
Ralph Kampwirth, WWF-Pressesprecher, Tel. 0162-2914473;
Beatrice Claus, WWF-Referentin für Naturschutz und Raumplanung, Tel.
0162-2914468


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