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Preisträger als Pioniere nachhaltigen Wirtschaftens: Ernst Ulrich von Weizsäcker und Holger Zinke

Geschrieben am 30-09-2008

Osnabrück (ots) -

Deutscher Umweltpreis der DBU ehrt Chef der Bren School für
Umweltwissenschaften (USA) und Gründer der BRAIN AG

Der Deutsche Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)
steht 2008 im Zeichen eines schonenden Umgangs mit Rohstoffen, eines
bewussten Umgangs mit Energie und nachhaltigen Wirtschaftens: Prof.
Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker (69), Dekan der Donald Bren School
für Umweltwissenschaft und -management der Universität Kalifornien
(Santa Barbara), und Dr. Holger Zinke (45), Gründer des
mittelständischen Biotech-Unternehmens BRAIN AG (Zwingenberg), werden
am 26. Oktober von Bundespräsident Horst Köhler den mit 500.000 Euro
höchstdotierten Umweltpreis Europas in der Rostocker Stadthalle in
Empfang nehmen. Von Weizsäcker wird geehrt, weil er seit Jahrzehnten
hervorragende Überzeugungsarbeit weltweit für nachhaltiges
Wirtschaften in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft leistet. Zinke,
weil es ihm mit innovativer weißer Biotechnologie gelungen ist,
neuartige Wirkstoffe aus der Natur mit großem Erfolg für die
industrielle Produktion bereitzustellen und damit die Umwelt zu
entlasten.

Bei der Vorstellung der neuen Preisträger, die je 250.000 Euro
erhalten, würdigte DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde heute den
Neffen des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker als
"herausragende Persönlichkeit, die weltweit dafür bekannt ist,
pionierhafte Antworten auf globale Umweltprobleme zu finden."
Professor Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker habe die seltene, ungeheuer
wichtige Gabe, schwierige umweltpolitische Themen verständlich zu
machen und lebensnah für Menschen aus unterschiedlichen Welten mit
unterschiedlichen Lebenserfahrungen zu übersetzen. Er berate
vorbildlich Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft
auf nationaler und internationaler Ebene und vernetze Experten
verschiedener Wissenschaften zum Wohle der Umwelt.

In seinem jahrzehntelangen Wirken habe von Weizsäcker nicht nur
als Physiker und Biologe in vielen Funktionen Spuren hinterlassen,
sagte Brickwedde. Als bestechender Experte für Umwelt und
Ökoeffizienz habe er einflussreiche Bücher veröffentlicht, darunter
den Bestseller "Faktor Vier" (1995). Seit vielen Jahren fordere er
eine bedingungslose Effizienzrevolution. Nach seiner Überzeugung ist
eine Verdoppelung des verteilbaren Wohlstands mit halbiertem
Naturverbrauch möglich und erhöht zudem noch die Lebensqualität. Der
Teufelskreis zwischen wachsender Wirtschaft und vermehrter
Umweltverschmutzung könne durch nachhaltiges Wirtschaften
durchbrochen werden. In der heutigen Klima- und Umweltpolitik seien
seine wissenschaftlich entwickelten Ideen zur Umweltvorsorge fest
verankert. Brickwedde: "Mittlerweile ist Umweltpolitik weit über den
nationalen Rahmen hinausgewachsen. Sie spielt eine entscheidende
Rolle für die Friedens- und Entwicklungspolitik weltweit. Das
verdanken wir auch dem Einsatz von Ernst Ulrich von Weizsäcker."

Die BRAIN (Biotechnology Research And Information Network) AG mit
ihrem Gründer Dr. Holger Zinke erforscht und verwendet Stoffe aus der
Natur, wie zum Beispiel Mikroorganismen, um durch ihren Einsatz
chemische Prozesse durch umweltfreundliche Verfahren zu ersetzen und
zu verbessern. "Denn die industrielle oder 'weiße' Biotechnologie
hilft Energie und Materialien einzusparen, schont endliche
Ressourcen, entlastet damit die Umwelt und erhöht die wirtschaftliche
Wertschöpfung. Dieses Potenzial hat Zinke als einer der Ersten
erkannt und genutzt", erläutert Brickwedde. Er habe als Protagonist
ein Arbeitsgebiet von hoher sozialer, ökonomischer und ökologischer
Bedeutung besetzt. Damit helfe er, Nachhaltigkeit bei
Herstellungsprozessen in der Industrie auf natürlicher und
biologischer Basis zu etablieren und die Unabhängigkeit von endlichen
fossilen Rohstoffen zu erhöhen.

Noch vor wenigen Jahren sei dieses Potenzial, das in Millionen
unterschiedlicher Arten winziger Lebewesen steckt, nur wenig beachtet
worden. Denn nur ein Prozent der Organismen lasse sich im Labor
vermehren. Seit in den 90er Jahren Holger Zinke sein Unternehmen
gründete, habe sich einiges geändert: Mit gentechnischen Methoden und
viel Entwicklungsarbeit sei es nun möglich geworden, die
Erbinformationen von nicht kultivierbaren Mikroorganismen zu
"entschlüsseln". So hätten ehemals unzugängliche Mikroorganismen und
deren Syntheseleistung erstmals für die Produktion nutzbar gemacht
werden können. "Der Ansatz, den Zinke und sein Team verfolgen, ist
innovativ, weil nunmehr erstmals der vollständige Werkzeugkasten der
Natur für industrielle Zwecke zur Verfügung steht", so Brickwedde. So
habe zum Beispiel ein Waschmittel entwickelt werden können, durch das
über eine Million Tonnen Kohlendioxid jährlich eingespart wird.

Hinweis an die Redaktionen: Fotos nach IPTC-Standard,
Einzelwürdigungen, Vitae, Firmenportrait und Interviews mit den
Preisträgern mit O-Tönen (mp3-Dateien) zur freien Verwendung unter
www.dbu.de .

Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6908
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Isabel Krüger
Taalke Nieberding
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de


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