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Schienengüterverkehr wird zunehmend konkurrenzfähig

Geschrieben am 01-10-2008

München (ots) -

Umfrage von Booz & Company unter europäischen Logistik- und
Transportmanagern / Hohe Zufriedenheit mit der Transportqualität,
aber Kapazitätsengpass befürchtet / Pünktliche Lieferung wichtiger
als Preis / Deutlicher Volumen- aber auch Preisanstieg erwartet

Der Schienengüterverkehr hinkt im europäischen Transportmarkt nach
wie vor deutlich hinter dem Gütertransport auf der Straße her, der
einen Marktanteil von ca. 80% erreicht. Trotz kontinuierlich
steigender LKW-Mautgebühren, aktueller Höchststände bei den
Dieselpreisen und Dauerstaus auf verstopften Autobahnen konnte die
Schiene noch nicht nennenswert Marktanteile zurück gewinnen. Dabei
wird die Qualität des Schienengütertransports von europäischen
Logistik- und Transportmanagern insgesamt positiv beurteilt. Das
ergab eine aktuelle Umfrage von Booz & Company unter den europaweit
wichtigsten Logistikunternehmen. Dort gaben 75% der befragten
Logistikmanager an, mit der Qualität des Schienengüterverkehrs
zufrieden bzw. sehr zufrieden zu sein. Dabei wickeln die befragten
Unternehmen im Schnitt bereits bis zu 48% ihres jährlichen
Transportaufkommens über die Schiene ab. Rund die Hälfte der
Befragten befürchtet jedoch, dass die aktuell bestehenden
Schienentransportkapazitäten nicht für die zukünftig weiter steigende
Nachfrage ausreichen werden.

Investitionsbedarf im europäischen Schienennetz

Das eingeschränkte Streckennetz erlaubt es nicht, alle Zielorte
direkt über die Schiene zu erreichen. Zudem behindern aktuelle und
absehbare Kapazitätsengpässe einen signifikanten Ausbau des
Schienengüterverkehrs. So liegt der Marktanteil der Schiene am
gesamten Frachtverkehr aktuell in Deutschland bei etwa 17% und im
europäischen Durchschnitt bei nur 15%. "Hier sehen wir für die
europäischen Bahnunternehmen noch erhebliches Wachstumspotenzial.
Allerdings muss der Schienengüterverkehr schneller, zuverlässiger und
vor allem kostengünstiger werden um dem Gütertransport auf der Straße
substantielle Marktanteile abnehmen zu können", so Dieter
Schneiderbauer, Partner und Logistikexperte bei der internationalen
Strategieberatung Booz & Company. "Ein steigendes Kosten- und
Umweltbewusstsein bietet dabei eine optimale Grundlage für
Transportverlagerungen von der Straße auf die Schiene."

Pünktliche Lieferung wichtiger als Preis

Nach den wichtigsten Kriterien bei der Auswahl des
Schienenfrachtanbieters befragt, gaben 58% der Entscheider die
Einhaltung von Lieferterminen an. Damit ist dieses Auswahlkriterium
noch wichtiger als ein wettbewerbsfähiger Preis, den 55% als
entscheidend deklarieren. Mit 44% bzw. 42% werden weiterhin die
Transportzeit und die Netzabdeckung der Anbieter als wichtige
Argumente angeführt. Immerhin wählen 37% ihre Logistikpartner nach
der Qualität der Auftragsabwicklung und der Flexibilität der
verfügbaren Kapazitäten aus. Allerdings sehen die Auftraggeber auch
genau in diesen genannten Bereichen die Hauptdefizite beim
europäischen Schienengüterverkehr. Die fehlende Pünktlichkeit
empfinden 38% der Befragten als ein Hauptproblem, die mangelnde
Qualität der Auftragsabwicklung und die zu geringe Verfügbarkeit von
Güterwagen sind für 35% bzw. 28% echte Nachteile gegenüber dem
Straßentransport. "Unsere Umfrage hat ergeben, dass die Kunden
zukünftig Kapazitätsengpässe auf den internationalen
Schienenverbindungen als ernst zu nehmendes Hindernis für den
weiteren Ausbau des Schienentransports sehen", erklärt
Schneiderbauer. So befürchten 52% erhebliche Behinderungen und
Engpässe auf den Nord-Süd Korridoren, beispielsweise von Rotterdam
nach Mailand oder von Kopenhagen nach Verona, aber auch verstärkt auf
wichtigen Ost-West Verbindungen.

Ansteigende Nachfrage erwartet

Diese Engpässe sind umso kritischer zu beurteilen, da 40% der
Entscheider angeben, in den nächsten 12 Monaten bis zu 10% mehr
Transporte auf die Schiene verlagern zu wollen. Gleichzeitig erwartet
jeder vierte Kunde einen Anstieg der Frachtraten um bis zu 10%. Im
Vergleich zum Wettbewerb auf der Straße scheint der
Schienengüterverkehr in der Kundenwahrnehmung von den explodierenden
Energie- und Treibstoffkosten weniger stark betroffen zu sein. Vor
diesem Hintergrund ist es wahrscheinlich, dass die Schiene auch
weiterhin ein starkes Wachstum und einen moderaten Anstieg des
Marktanteils verzeichnen wird. Strategische Zielsetzung muss sein,
sich bei ansteigendem Welthandelsvolumen und immer längeren und
komplexeren Lieferketten nachhaltig als effiziente, umweltfreundliche
und kostengünstige Alternative zum Straßentransport zu etablieren.
Die Unternehmen im Schienengüterverkehr müssen hierfür dringend den
konsequenten Ausbau des Schienennetzes und die Optimierung des
Kapazitäts- und Auftragsmanagements vorantreiben.

Über Booz & Company:

Booz & Company ist mit mehr als 3300 Mitarbeitern in 58 Büros auf
allen Kontinenten eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Zu
den Klienten gehören erfolgreiche Unternehmen sowie Regierungen und
Organisationen. Unser Gründer Edwin Booz formulierte bereits 1914 die
Grundlagen der Unternehmensberatung. Heute arbeiten wir weltweit eng
mit unseren Klienten zusammen, um die Herausforderungen globaler
Märkte zu meistern und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Dazu
kombinieren wir einzigartiges Marktwissen sowie tiefe funktionale
Expertise mit einem praxisnahen Ansatz. Unser einziges Ziel: unseren
Klienten jederzeit den entscheidenden Vorteil zu schaffen -
Essential Advantage.

Originaltext: Booz & Company
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/44015
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_44015.rss2

Rückfragen und weitere Informationen:

Robert Ardelt
Manager Marketing & Communications
Tel. 089 / 54 52 5 529 oder 0170 / 22 38 529
Fax: 089 / 54 52 5 602
Email: Robert.Ardelt@booz.com
Internet: www.booz.com/de


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