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World Vision: EU muss eine Milliarde Euro für die Ärmsten freigeben, statt die Mittel einzusacken

Geschrieben am 02-10-2008

Friedrichsdorf / Berlin, 2. Oktober 2008 (ots) - Deutschland und
andere EU-Staaten blockieren ein milliardenschweres Hilfspaket, das
zur Bekämpfung der weltweiten Armut genutzt werden könnte. Die
internationale Kinderhilfsorganisation World Vision fordert die EU
auf, eine Milliarde Euro für die landwirtschaftliche Entwicklung in
ärmeren Ländern freizugeben. Finanzmittel in dieser Höhe waren
ursprünglich im EU-Haushalt zur Unterstützung europäischer Landwirte
eingeplant, wurden aber nicht benötigt. Jetzt wollen europäische
Staatschefs, darunter auch Kanzlerin Merkel, dass das Geld an die
einzelnen EU-Mitgliedsländer zurückgezahlt wird. EU-Ausschüsse
beraten am kommenden Montag, was mit dem Geld geschehen soll.

"Statt jedem einzelnen EU-Staat einen kleinen Anteil
zurückzugeben, wäre es angesichts der weltweiten Nahrungsmittelkrise
viel sinnvoller, Landwirte in Entwicklungsländern massiv mit einer
Milliarde Euro zu fördern", sagt Ekkehard Forberg von World Vision
Deutschland. Vor allem Kleinbauern sollten mit Saatgut und
Produktionsmitteln unterstützt werden, damit die Hilfe auch direkt
bei den Betroffenen ankommt. "Wenn Kleinbauern ihre Produktion
erhöhen können oder durch eine bessere Infrastruktur und einen
Marktzugang ihr Einkommen steigern können, profitieren ihre Familien
und vor allem die Kinder unmittelbar. Zuletzt waren die Preise für
Nahrungsmittel weltweit in die Höhe geschossen, wodurch besonders
arme Menschen an Mangelernährung und Hunger leiden.

"Was ist mit Angela Merkels Zusage, die Ärmsten der Welt intensiv
zu unterstützen?" fragt Ekkehard Forberg und erinnert die Kanzlerin
an ihre Versprechen: "Merkel bekam viel Lob, als Sie beim G8-Gipfel
versprach, Deutschland würde sich insbesondere für die Entwicklung in
Afrika einsetzen. Jetzt in der Krise sollte sie entsprechend
befürworten, dass die EU-Agrargelder, die im Haushalt verplant, aber
nicht benötigt werden, für die Entwicklung der armen Länder
eingesetzt werden."

Die Halbierung von Hunger und Armut in der Welt bis zum Jahr 2015
ist eines der Millenniumsentwicklungsziele, von denen wir nach
Einschätzung der Vereinten Nationen besonders weit entfernt sind.
Seit dem Beginn der globalen Nahrungsmittelkrise sind schätzungsweise
100 Millionen Hungernde hinzugekommen, sodass derzeit mehr als 900
Millionen Menschen Hunger leiden.

Originaltext: World Vision Deutschland e. V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6795
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6795.rss2

Pressekontakt:
World Vision Deutschland: (06172) 763-153 oder -155

World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit den
Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit,
humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaft. Weitere
Infos unter www.worldvision.de


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