WAZ: Krankenkassen-Beiträge - Fehlkonstruktion. Kommentar von Andreas Abs
Geschrieben am 03-10-2008 |
Essen (ots) - Der Streit über den Einheits-Beitragssatz zum Gesundheitsfonds, der in knapp drei Monaten starten soll, verrät viel über den Fonds. Statt dass wie bisher die Kassen über den Beitragssatz im Wettbewerb miteinander stehen, was den Beitrag niedrig hält oder zumindest seinen Anstieg begrenzt, findet der Wettbewerb zukünftig nur noch über folgende Fragen statt: Erhebt die Kasse einen Zusatzbeitrag oder nicht - und welche Leistungen bietet sie an? Das ist für die Versicherten wohl weniger wichtig als die Frage, wie hoch der Einheits-Beitrag ist, zumal sich die Leistungsangebote nur wenig unterscheiden können. Und der Beitrag wird jetzt für die übergroße Mehrheit der gesetzlich Versicherten in die Höhe schnellen. Die Politik hat sich mit dieser Konstruktion freiwillig ein massives Problem ins Haus geholt. Denn die Kassen haben jetzt vorrangig das Interesse, möglichst hohe Einnahmen zu erzielen. Der Ärger darüber landet bei der Bundesregierung, die schließlich den Beitragssatz festlegt. Der Fonds ist und bleibt die unglückliche Verbindung zweier unterschiedlicher Gesundheitskonzepte von Union und SPD.
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