Kalt, kälter - Erkältung? / Erklärungsversuche für das alljährliche Erkältungsschicksal
Geschrieben am 08-10-2008 |
München (ots) -
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Die Schmuddelwettersaison kommt langsam auf uns zu: Kalte Temperaturen, Niesel und Regen, Nebel, dann Frost und Schnee. Und zwischendrin immer wieder wärmere Tage, an denen einen die dicken Klamotten plötzlich ins Schwitzen bringen, bevor der nächste Kälteeinbruch droht. Herbst und Winter ist Erkältungszeit - jeder kennt die ersten Anzeichen: Müde und abgeschlagen schleppt man sich durch den Tag und deckt sich in weiser Vorrausicht schon mit Taschentuch & Co. ein. Bis zu drei Jahre seines Lebens verbringt jeder Erwachsene im Schnitt mit Husten, Schnupfen und Halsschmerzen. Kinder sind sogar fast doppelt so häufig erkältet. Zweite Risikogruppe sind ältere Menschen, die an Erkältungen und Grippeinfektionen häufig besonders heftig erkranken. Warum ereilt uns das Erkältungsschicksal alle Jahre wieder in Herbst und Winter? Zwar heißt es immer wieder, der Zusammenhang zwischen Wetter und Erkältung sei nicht zweifelsfrei wissenschaftlich belegt. Aber die Häufung sowohl von Erkältungen als auch von Grippeerkrankungen zwischen Oktober und März spricht für sich. Und die individuelle "Erkältungsstatistik" in der Regel auch.
Virus oder Bakterien?
So genannte Rhinoviren sind es meistens, die unsere Abwehrkräfte angreifen. 30 bis 50 Prozent aller Erkältungsfälle werden durch diese nur 20 Nanometer kleinen Viren verursacht. Sie sind mehr als tausend Mal dünner als ein menschliches Haar. Insgesamt gibt es über 200 Erkältungsviren. Weil es Viren sind, ist es auch sinnlos, Antibiotika einzunehmen. Denn Antibiotika bekämpfen vor allem Bakterien. Einfallstor ist meistens die Nase oder die oberen Atemwege. Die Viren breiten sich dann von hier aus und sorgen für weitere Erkältungssymptome. Eine Erkältung ist nicht zu verwechseln mit einer Grippe, die von Influenza-Viren ausgelöst wird. Erkältungen sorgen vor allem für Husten, Schnupfen und Halsschmerzen - eine Grippe ist in der Regel vor allem mit hohem Fieber, Schüttelfrost, Glieder-, Kopf- und Halsschmerzen verbunden.
Erkältungstheorien
Es gibt unterschiedliche Theorieansätze, wie Erkältungen hervorgerufen werden:
Kälte: Kalte Luft oder Nässe bewirken, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen, um weiteren Körperwärmeverlust zu verhindern. Haut und Schleimhäute werden schlechter durchblutet, die Nase kühlt am schnellsten ab - die lokale Körperabwehr in den Nasenschleimhäuten ist besonders geschwächt. Erreger können sich jetzt hier leichter ansiedeln und schneller vermehren. Außerdem: Der Mensch trägt Erkältungsviren bereits im Körper ohne Symptome zu zeigen. Kälte und Nässe ermöglichen es dem Virus sich zu vermehren.
Trockene Heizungsluft: Ist es draußen kalt, ungemütlich und womöglich auch noch dunkel, dann geht niemand gerne vor die Tür. In beheizten Wohnräumen, Büros, Geschäften, Bussen, Bahnen und Autos ist die Luftfeuchtigkeit besonders niedrig. Das reizt die Schleimhäute der oberen Atemwege und trocknet sie aus. Diese erste Schutzbarriere der körpereigenen Abwehr wird geschwächt. Die Erkältungsgefahr steigt.
Menschenmengen: Sie erleichtern die Übertragung. Die Erkältungsviren werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Bei kalter und ungemütlicher Witterung rücken die Menschen auch in Innenräumen näher zusammen. Die Übertragung von Viren wird dadurch erleichtert. Gegen diese Theorie spricht, dass unter dieser Voraussetzung auch im Sommer vermehrt Erkältungskrankheiten auftreten müssten - man denke nur an Schwimmbäder, Stadtfeste, Open Air-Veranstaltungen, Festivals, Public Viewing Areas etc..
Wenig Licht und schlechte Stimmung: Im Winter macht vielen der Lichtmangel zu schaffen. Hinzu kommt, dass man weniger Zeit draußen verbringt - da kann schon mal der Winterblues zuschlagen. Eine depressive Verstimmung ist für den Körper Stress und wird genauso verarbeitet: Stresshormone werden vermehrt ausgeschüttet, darunter Cortisol, das die Immunabwehr hemmen kann. Das begünstigt auch Erkältungen. Ist der Cortisolspiegel über einen längeren Zeitraum erhöht, kann das Immunsystem sogar deutlich geschwächt werden.
Alle vier Theorien bieten Erklärungsansätze für die "Erkältungssaison" in Herbst und Winter und nehmen Einzelaspekte in den Blick. Einzeln betrachtet überzeugen sie nicht hundertprozentig. Gemeinsam können sie aber Überzeugungsarbeit leisten: Viele Menschen zur gleichen Zeit in beheizten Innenräumen mit trockener Luft bieten eine plausible Erklärung für ein erhöhtes Erkältungsrisiko, wenn man zum Beispiel viel mit Bus und Bahn unterwegs ist. Ein andere Kombination: Wechselhaftes Wetter, speziell im Herbst und die damit verbundenen Temperaturschwankungen führen oft zu einem typischen Phänomen: Zieht man sich warm an, fängt man in der warmen Herbstsonne an zu schwitzen. Zieht man sich zu leicht an, ist das Frösteln in der feuchtkalten Herbstluft vorprogrammiert - eine Erkältung lässt gerade bei wechselhaftem Wetter oft nicht lange auf sich warten. Fazit: Kälte und Erkältung stehen durchaus in einem Zusammenhang - insbesondere wenn verschiedene Faktoren zusammen kommen.
Erkältung: Spitze des Eisberges
Häufig sind die Erkältungsviren im Körper, ohne dass die Erkältung ausbricht. Die meisten Infektionen rufen keine Symptome hervor und verschwinden fast unbemerkt wieder. Es gibt vier unterschiedliche Situationen:
1. Man ist geschwächt, aber hat sich noch nicht infiziert. 2. Man hat sich infiziert, aber nicht so schlimm, dass Symptome auftreten. 3. Man kämpft nur mit leichten Symptomen wie Niesen. 4. Die Erkältung erwischt einen mit allen Symptomen. Die ausgebrochene Erkältung ist also nur die Spitze des Eisbergs.
Gute Abwehrkräfte in Herbst und Winter schützen auch vor Erkältung
Die beste Vorsorge gegen Husten, Schnupfen und Co. ist also eine gut funktionierende Körperabwehr. Die "erledigt" die Erkältungsviren, bevor wir überhaupt etwas bemerken. Besonders anfällig für Infekte sind Kinder, deren Immunsystem noch "in der Ausbildung" ist, und ältere Menschen. Da mit dem Körper auch das Immunsystem altert und weniger leistungsfähig ist, sollte man es in dieser Lebensphase besonders unterstützen. Wichtig sind ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung an der frischen Luft und genügend Trinken. Mit Actimel kann man die körpereigene Abwehr zusätzlich stärken. Denn mit seiner probiotischen Kultur L.Casei Defensis® steigert es zum Beispiel die Aktivität bestimmter wichtiger Abwehrzellen*. Diese Abwehrzellen sind Teil des menschlichen Immunsystems, das gleichzeitig wichtiger Bestandteil der körpereignen Abwehr ist. So kann man sich mit der Ernährung für die Erkältungszeit abwehrstark machen. Wichtig ist es, Actimel regelmäßig zu verzehren, damit immer genügend der speziellen probiotischen Joghurtkulturen im Darm vorhanden sind. Actimel unterstützt die Abwehrkräfte**. Dies wurde in über 30 wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. Speziell zu Erkältungen wurde eine Studie mit älteren Menschen durchgeführt. Untersucht wurde der Einfluss von Actimel auf die Dauer von Winterinfektionen. Ergebnis: Mit Actimel konnte die Dauer von Winterinfektionen um durchschnittlich 20 Prozent reduziert werden***.
Exkurs in die Forschung: Kalte Füße und nasse Haare im Test
Erkältungstheorien schön und gut - aber ist das denn wissenschaftlich nachgewiesen? Es gibt unterschiedliche wissenschaftliche Experimente, die sich zum Ziel gesetzt hatten, herauszufinden ob beispielsweise kalte Füße, nasse Haare oder Frieren tatsächlich eine Erkältung auslösen. Bereits in den 50er Jahren wurde das berühmte Salisbury-Experiment mit drei Gruppen von jeweils sechs Studenten durchgeführt. Die Hypothese lautete, dass Erkältungen vor allem durch Viren im Nasensekret hervorgerufen werden. Eine Gruppe träufelte sich das Nasensekret eines Erkälteten verdünnt in die Nase - Ergebnis: Zwei Erkrankungen. Die zweite Gruppe fror gezielt: Kalte Badewanne, Durchzug und nasse Socken sollten eine Erkältung herbeiführen. Vergebens - kein Student erkrankte. Die dritte Gruppe erhielt das Nasensekret und musste gleichzeitig frieren. Vier Erkrankungen in dieser letzten Gruppe schienen die Theorie nahezulegen, dass Kälte allein noch keine Erkältung macht, sondern die Erkältungsviren die Symptome hervorrufen. Aber Kälte begünstige die Entstehung einer Erkältung. Bei einer Wiederholung des Experiments fiel das Ergebnis aber genau umgekehrt aus. Fazit: Ein Zusammenhang zwischen Frieren und Erkältung konnte nicht nachgewiesen werden.
Viel Mühe für eine Volksweisheit
Auch Folgestudien mit Hunderten von Probanden in den 60er und 70er Jahren konnten keinen Zusammenhang belegen. Erst eine Studie im Jahr 2005 am Common Cold Center in Cardiff brachte eindeutige Ergebnisse: 90 Studenten tauchten ihre Füße 20 Minuten lang in kaltes Wasser. Anschließend beobachtete man, wie viele von ihnen innerhalb der nächsten fünf Tage eine Erkältung bekamen. Ergebnis: Es erkrankten doppelt so viele Studenten wie in der Kontrollgruppe. Endlich konnte ein wissenschaftlicher Nachweis für den Zusammenhang zwischen Kälte und dem Ausbruch einer Erkältung erbracht werden. Wie die kalten Füße und die Erkrankung genau zusammenhängen, ist damit allerdings noch immer nicht aufgeklärt.
Quellen:
* Parra et. al 2004: Journal of Physiological Biochemistry 60: 85-92, durchgeführt an Personen 50+ ** bei täglichem Verzehr im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung und eines gesunden Lebensstils *** Turchet et al. 2003: Journal of Nutrition, Health and Ageing 7: 75-77
Originaltext: Danone GmbH Deutschland Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8843 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8843.rss2
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