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Der Tagesspiegel: Deutsche Verteidigungspolitiker sehen Isaf-Einsatz gegen Drogen in Afghanistan skeptisch

Geschrieben am 08-10-2008

Berlin (ots) - Berlin - Deutsche Verteidigungspolitiker haben
Bedenken gegen einen verstärkten Einsatz der Afghanistan-Schutztruppe
Isaf gegen den Drogenhandel. Der SPD-Verteidigungspolitiker Rainer
Arnold sagte dem "Tagesspiegel" (Donnerstag), man müsse sich
darüber im Klaren sein, dass der direkte Einsatz von Isaf-Soldaten
gegen Drogenlabore zu "neuen, zusätzlichen Konflikten" führe. Im
Norden des Landes müsse der Anti-Drogen-Kampf weiter "ein
afghanisches Gesicht" behalten, forderte Arnold. Gleichzeitig rief
der SPD-Politiker die Bundesregierung auf, keine Blockadehaltung
einzunehmen, falls die Einsatzplanung der Isaf beim Anti-Drogen-Kampf
geändert werden sollte. Im Süden und Osten Afghanistans müsste die
Isaf dabei "eine aktivere Rolle" übernehmen, sagte er.

Der Grünen-Verteidigungsexperte Winfried Nachtwei wandte sich
grundsätzlich gegen eine Ausweitung des Isaf-Einsatzes auf den Kampf
gegen die Drogenproduktion. Auch wenn die Bundeswehr nicht am
Anti-Drogen-Kampf beteiligt wäre, so sei dennoch damit zu rechnen,
dass auch im Norden Afghanistans "die Eskalation beschleunigt würde".
Die Afghanen sollten beim Einsatz gegen die Drogenproduktion
unterstützt werden, "aber die Isaf sollte nicht in die erste Reihe
gehen", forderte er.

Auch die FDP-Verteidigungspolitikerin Birgit Homburger bezeichnete
einen direkten Einsatz der Isaf-Truppe gegen die Drogenproduktion als
"sehr schwierig". Die Schutztruppe solle die einheimischen Behörden
bei dieser Aufgabe unterstützen, sofern dies von den Afghanen
gewünscht werde. Der Einsatz gegen die Drogenproduktion sei "zunächst
eine Aufgabe für die Afghanen, nicht aber für die Isaf-Schutztruppe",
sagte sie weiter.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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