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Kölnische Rundschau: Zum Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler

Geschrieben am 10-10-2008

Köln (ots) - Ein neu gebauter Nistturm für
Schwalben, der von den Vögeln
jedoch nicht angenommen
wird? Eine ehemalige Kapelle,
in der niemand wohnen möchte?
Der Verkauf von Grundstücken,
die einer Kommune gar
nicht gehören?
Ja, es gibt wieder viel zu
schmunzeln im Jahresbericht
des Bundes der Steuerzahler -
und viel zu bezahlen, was einem
wiederum die Schadenfreude vergällt.
Das Schwarzbuch über die Verschwendung
durch die öffentliche Hand
taugt ohnehin nicht zu jenem
Lästern und Lamentieren, zu
dem sich Steuerzahlerpräsident
Däke zuletzt gern hinreißen ließ.
Entscheidend ist doch: Sind es
menschliche Versäumnisse,
Fehler im Umgang mit Geld, die
Löcher in den Haushalt einer
Kommune reißen? Oder sind es
gar strukturelle Schwächen, an
denen das gesamte Ausgabensystem
krankt? Der Blick auf die Einzelfälle
zeigt, dass es zumeist Planungsfehler
sind, die die Kosten in die Höhe treiben
oder dazu führen, dass ein
vielversprechendes Projekt doch nicht
hält, was es verspricht. So teuer,
ärgerlich und folgenschwer
jeder dieser Fälle für Kommunen und
Städte jedoch ist, so falsch ist es,
den Verantwortlichen per se die Absicht zum
Geldverprassen zu unterstellen.
Genau diese Attitüde aber trägt
der Jahresbericht zur "öffentlichen
Verschwendung" regelmäßig zur Schau.
Keine Kommune kann es sich mehr leisten,
sorglos mit Steuergeldern
umzugehen. Viele ziehen alle
Register, um ihre Kassen zu füllen
und erreichen doch nur das
Gegenteil.
Umso hilfreicher, wenn der
Steuerzahlerbund ein Auge
darauf wirft und nüchtern auflistet,
was schlecht gelaufen
und besser zu vermeiden ist.
Oder vor dem warnt, was noch
droht: Dass auch einige Kommunen
im Sog der Finanzmarktkrise stecken.
Hier wirkt Däke zum ersten Mal
ein wenig demütig. So, als ahnte
er, dass sich all das, was im
Schwarzbuch steckt, im Vergleich
zum Ausmaß der aktuellen Krise
fast kleinlich liest.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de


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