RNZ: Knall auf Fall Ein Kommentar zum Tod des österreichischen Rechtspopulisten Jörg Haider
Geschrieben am 12-10-2008 |
Heidelberg (ots) - Von Klaus Welzel Jörg Haider war kein Neo-Nazi, aber er spielte gerne mit dem Feuer, suchte mit kalkulierten Tabubrüchen die Öffentlichkeit und bediente sich der ausländerfeindlichen, ja auch der antisemitischen Ressentiments, um bei seinen Österreichern Wahlerfolge zu feiern. Die letzte Wahl, vom 28. September, bewies mit zusammen 29 Prozent für rechtspopulistische Parteien, dass das Modell Haider gefährlich ist. Gefährlich für die Alpenrepublik. Der Polarisierer Haider war so erfolgreich, dass selbst zwei deutsche Liberale, die Politiker Möllemann und Döring, seinen Stil - braungebrannt, fesch, sportlich - kopierten. Der eine stärker, der andere weniger. Doch das war es glücklicherweise auch, was von der braunen Alpenlawine nach Deutschland rüberrutschte. Hierzulande gab es nie diesen scheinbar so weltoffenen Charismatiker, der einerseits die Menschen für sich einnehmen konnte, andererseits Gruppen auf widerliche Weise ausgrenzte. Haiders Karriere endete mit einem Knall. So spektakulär wie er sein gesamtes politisches Leben inszenierte. Er starb auf dem Höhepunkt seines Erfolges. Und die Entzauberung des österreichischen Rechtspopulismus' werden nun andere übernehmen. Der Mensch Haider hat dabei natürlich auch nach seinem Tod den Respekt verdient, den jeder Mensch verdient.
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