Südwest Presse: Kommentar zu Lehrstellenbilanz, Ausgabe vom 14.10.2008
Geschrieben am 13-10-2008 |
Ulm (ots) - Endlich eine positive Nachricht in der Flut der Hiobsbotschaften dieser Tage: Erstmals seit sieben Jahren gibt es zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres keine Lehrstellenlücke mehr. Zumindest rein rechnerisch ist das Angebot an Ausbildungsplätzen größer als die Zahl der Bewerber. Die Unternehmen und ihre Verbände, die schon seit Jahren mit großem Einsatz für zusätzliche Lehrstellen werben, haben ein ausdrückliches Lob verdient. Weiter so! Die positive Entwicklung hat mehrere Ursachen: Immer mehr Betriebe spüren den Facharbeitermangel. Sie haben realisiert, dass sie nur durch frühzeitige eigene Aktivitäten eine Zukunftschance haben. In konjunkturell guten Zeiten tun sie sich dabei auch leicht. Hinzu kommt die rückläufige Zahl von Bewerbern, eine Entwicklung, die sich in den nächsten Jahren noch verstärken dürfte. Leider gibt es aber noch keinen Grund, sich zufrieden zurückzulehnen. Ganz abgesehen davon, dass nicht jeder seinen Traumjob findet - regional haben Jugendliche immer noch große Probleme, einen Ausbildungsplatz zu finden. In Baden-Württemberg und Bayern ist die Lage entspannt. In wirtschaftlich schwachen Regionen dagegen bleibt die Lage schwierig, und das dürfte sich auch so schnell nicht ändern. Darum müssen sich alle Beteiligten ebenso schwerpunktmäßig bemühen wie um die Migranten, die viel zu häufig schon die nötige Ausbildungsfähigkeit nicht mitbringen.
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