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Fairness schafft Wettbewerbsvorteil / Konferenz in Berlin betont Bedeutung "guter Praktika" für Unternehmen

Geschrieben am 15-10-2008

Berlin (ots) - Angesichts des drohenden Fachkräftemangels und der
durch die aktuelle Finanzkrise sich verschärfenden
Wettbewerbssituation ist der faire Umgang mit Berufseinsteigern und
Praktikanten ein hervorragendes Mittel für Unternehmen, sich im "War
for Talents" einen Vorteil zu verschaffen. So lautet ein gemeinsames
Fazit von Vertretern namhafter Unternehmen wie der DB Mobility
Logistics AG und Mitgliedern der Bundesregierung nach der heutigen
Konferenz "Gute Praktika: Vorsprung durch Fairness" in Berlin.

An der Konferenz in der Berliner Jerusalemkirche nahmen rund 200
Personaler, Experten und interessierte Berufseinsteiger teil.
Eingeladen hatte ein Bündnis aus der Initiative "Neue Qualität der
Arbeit" (INQA) sowie der Initiative "Fair Company" von Handelsblatt
Junge Karriere - erstmals unter der neuen Schirmherrschaft des
Bundesministers für Arbeit und Soziales, Olaf Scholz, der die
Zusammenarbeit der beiden Initiativen auf einem Empfang am Vorabend
ausdrücklich begrüßte.

"Wenn junge Leute mit abgeschlossener Berufsausbildung als
kostenlose Arbeitskräfte missbraucht werden, ist das nicht bloß
unfair und unmoralisch - es ist auch heute schon illegal", sagte
Detlef Scheele, Staatssekretär des Bundesministeriums für Arbeit und
Soziales. "Zum besseren Schutz vor Missbrauch halte ich es deshalb
für sinnvoll, wenn Scheinpraktikanten in Zukunft durch eine
Beweis-Erleichterung ihren Vergütungsanspruch im Streitfall vor
Gericht besser durchsetzen können. Ebenso sollten Arbeitgeber, die
Scheinpraktikanten beschäftigen, sich nicht mehr durch die Berufung
auf Ausschlussfristen aus der Affäre ziehen können", so Scheele.

"Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels gewinnt das Thema
'Gute Praktika' an Bedeutung", sagte Dr. Christa Sedlatschek,
Geschäftsführerin von INQA in ihrer Begrüßungsrede. Der faire Umgang
mit dem beruflichen Nachwuchs sei eine Chance für Unternehmen, sich
einen hohen Image- und Wettbewerbsvorteil zu verschaffen und sich für
die Zukunft zu rüsten, unterstrich Sedlatschek.

Um diese Chancen nutzen zu können, bedürfe es des entsprechenden
Rüstzeugs, ergänzte Tanja Kewes, Geschäftsführende Redakteurin von
Handelsblatt Junge Karriere. "Die Initiative Fair Company hat ganz
konkrete Kriterien formuliert, die bereits in über 1000 Unternehmen
Anwendung finden. Diese Arbeitgeber zeichnen sich dadurch aus, dass
sie keine Vollzeitstellen durch Praktika substituieren und
Berufseinsteigern eine echte Orientierungshilfe bieten", so Kewes.

Dass die Vergabe von Praktika für Unternehmen keine
gesellschaftliche Pflichtübung sei, sondern Teil ihrer strategischen
Personalplanung, betonten die anwesenden Vertreter der
Privatwirtschaft in Vorträgen und Diskussionen. "Praktikanten stehen
bei uns die Türen offen, und wir behandeln sie von Anfang an fair.
Schließlich ist das Praktikum ein wichtiger Weg, um Berufseinsteiger
für den DB-Konzern zu interessieren und langfristig an unser
Unternehmen zu binden", so Margret Suckale, Vorstand bei der
Deutschen Bahn. Auch die unter den Konferenzteilnehmern durchgeführte
TED-Umfrage ergab, dass 84 Prozent der Befragten der Meinung sind,
dass Praktika vor allem der Rekrutierung junger Talente dienen.

Im Umgang mit dem Fach- und Führungskräftenachwuchs würden die
Unternehmen in Zukunft mit einem ganz neuen Selbstbewusstsein der
Bewerber konfrontiert, so die Prognose von Maria Hormann. Die
ehemalige Praktikantin, die wegen unangemessener Vergütung
erfolgreich gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber geklagt hat, sagte:
"Der Kampf um die besten Köpfe wird sich weiter verschärfen und dazu
führen, dass den Berufseinsteigern immer bewusster wird, was ihre
Arbeit wert ist."

Ein Bewusstsein für gute Arbeit auf Unternehmerseite zu schärfen,
ist Ziel von INQA, eines Zusammenschlusses von allen, die in
Deutschland für eine neue Qualität der Arbeit eintreten. Beteiligt
sind zahlreiche Organisationen - vom Bund und den Ländern bis hin zu
Unternehmen, Gewerkschaften, Stiftungen und
Sozialversicherungsträgern. INQA wurde vom Bundesministerium für
Arbeit und Soziales initiiert und wird operativ von der Bundesanstalt
für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) begleitet.

Fair Company ist eine Initiative des Monatsmagazins "Handelsblatt
Junge Karriere". Mehr als 1000 Unternehmen verpflichten sich, faire
und vergütete Praktika zur Berufsorientierung anzubieten sowie
Hochschulabsolventen einen fairen Berufseinstieg zu ermöglichen.

Bildmaterial zur Veranstaltung finden Sie in Kürze auf der INQA
Foto-Datenbank unter www.inqa.de.

Originaltext: Initiative Neue Qualität d. Arbeit
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50354
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_50354.rss2

Pressekontakt:
Pressestelle der Initiative
Neue Qualität der Arbeit
c/o Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Friedrich-Henkel-Weg 1-25
44149 Dortmund
Pressereferent Pascal Frai
Telefon: 0231 9071- 2818
Fax: 0231 9071- 2524
E-Mail: presse@inqa.de
www.inqa.de
www.karriere.de/fair-company


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