Mitteldeutsche Zeitung: Kandidatur von Peter Sodann für das Bundespräsidentenamt Vizechefin der Linksfraktion, Knoche, kritisiert Interwieväußerungen
Geschrieben am 16-10-2008 |
Halle (ots) - Die stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion, Monika Knoche, geht auf Distanz zu den jüngsten Interview-Äußerungen des Bundespräsidenten-Kandidaten Peter Sodann. "Vielleicht ist sein heutiger Sprachgebrauch noch sehr auf seine Rolle als Kommissar bezogen und hat noch nicht ganz den sprachlichen Schliff, den ein Bundespräsident zu zeigen hat", sagte sie der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Freitag-Ausgabe). "Das ist ja auch der erste Tag, an dem er sich in der Öffentlichkeit zeigt." Knoche erklärte weiter: "Natürlich ist Deutschland eine Demokratie", wenn auch "mit starken Einbrüchen" infolge des Neoliberalismus. Eine gegenteilige Behauptung sei im Übrigen "erläuterungsbedürftig und kann nicht mit einem Schlagwort abgetan werden". Die Vorsitzende der Grünen, Claudia Roth, attackierte Sodann scharf: "Es geht hier nicht um irgend einen Joke, sondern um eine ganz wichtige Funktion in unserem Land. Wir brauchen keinen Kommissar, sondern wir brauchen jemanden, der die Menschen in diesem Land repräsentiert. Solche Äußerungen beschädigen das Amt und machen es beinahe zu einer Witzveranstaltung." Man müsse jedoch "nicht Herrn Sodann, man muss die Linkspartei fragen, was sie eigentlich bezweckt", fuhr Roth fort. "Das Hohe Lied des Populismus - und dafür steht ja Herr Lafontaine wie kaum ein anderer - hätte verdient, wenigstens an dieser Stelle mal still zu sein." Der stell-vertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Klaas Hübner, sagte: "Peter Sodann hat das Amt nicht verstanden. Es ist nicht seine Aufgabe, Kopfnoten zu verteilen, sondern das Grundgesetz und die gesamte Gesellschaft zu vertreten." Durch solche Äußerungen wie in der "Sächsischen Zeitung" mache er sich "nicht wählbar".
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