Lausitzer Rundschau: Zur Schrumpfung der Gartenvereine in der Region / Pflege statt Raubbau
Geschrieben am 09-06-2006 |
Cottbus (ots) - Zu DDR-Zeiten waren Kleingärten begehrt. Glücklich war, wer eine Scholle zugesprochen bekam und sich darauf seinen Bungalow bauen konnte. Kleingärten waren Oasen im Grau der Städte. Gemüse von den eigenen Beeten ersparte die Jagd nach dem Wenigen, das in den Läden angeboten wurde. Diese Zeit ist vorbei. Die damalige Kleingärtnergeneration ist in die Jahre gekommen, an Nachwuchs fehlt es. Immer mehr Parzellen in der Lausitz und in der Elbe-Elster-Region stehen leer, Vereine fürchten um ihre Existenz, weil viele Gärten aufgegeben werden. Dabei sind sie gerade in den Ballungsgebieten noch immer von großem Wert. Stadträte und kommunale Verwaltungen sind deshalb gut beraten, mit weitsichtiger Politik die Anlagen am Leben zu erhalten. Erstens sind die Kleingärten in den Städten grüne Lungen, die die Kommunen zum Nulltarif bekommen, weil sie von den Vereinsmitgliedern gepflegt werden. Und zweitens sind sie Orte des Miteinanders, der sozialen wie kulturellen Begegnungen verschiedener Generationen und von Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, die in unserer Gesellschaft mehr denn je benötigt werden. In Weißwasser, so schätzt der dortige regionale Kleingärtnerverband ein, werden die Sorgen und Nöte der Laubenpieper durch die Stadt- und Gemeindeverwaltungen ernst genommen, wird gemeinsam nach Lösungen gesucht, um dem Schrumpfen entgegen zu wirken. Anderenorts fühlen sich Vereine eher an die Wand gedrückt. In Cottbus drohen den Kleingärtnern Abwasserpreise, die von vielen Pächtern einfach nicht mehr zu bezahlen wären, weil sie in der Mehrzahl nicht zu den Besserverdienenden gehören. Wer Kleingärtner zur Kasse bittet, um schnell ein paar Euro für marode Haushalte zu bekommen, betreibt Raubbau. Der schadet bekanntlich und ist nur mit großen Aufwendungen zu korrigieren.
Originaltext: Lausitzer Rundschau Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
Rückfragen bitte an: Lausitzer Rundschau Telefon: 0355/481231 Fax: 0355/481247 lr@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
16491
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Zu: Schwarz-Rot peilt Gesundheitsfonds an / Griff ins Portemonnaie Cottbus (ots) - Offiziell üben sich die Gesundheitsexperten der großen Koalition nur in vagen Andeutungen. Doch spätestens seit ihrem jüngsten Spitzentreffen ist klar, wohin der Hase läuft. Der schon im April von Unionsfraktionschef Volker Kauder ausgeplauderte Plan eines Gesundheitsfonds wird zum Dreh- und Angelpunkt für das größte Reformvorhaben dieser Bundesregierung. Allerdings scheint der Grundsatzkompromiss in erster Linie dem Seelenheil von Schwarz-Rot zu dienen. Schließlich kann jede Seite von sich behaupten, sie habe wichtige Bausteine mehr...
- Lausitzer Rundschau: Zur Situation im Irak nach dem Tod von Al-Sarkawi / Der Bürgerkrieg geht weiter Cottbus (ots) - Wer hofft, mit dem Tod des Top-Terroristen Abu Mussab al-Sarkawi zeichne sich ein Ende der mörderischen Gewalt im Irak ab, wird bald wieder mit der blutigen Wirklichkeit konfrontiert werden. Denn der Irak erlebt schon lange einen Bürgerkrieg, in dem terroristische Banden nur eine Nebenrolle spielen. Das Morden ist Teil der Auseinandersetzungen zwischen den verfeindeten Volksgruppen. Oft tragen die Mörder Uniform, weil sich auch die Sicherheitsdienste des Landes an den Gewalttaten beteiligen. In großen Teilen des Iraks mehr...
- Rheinische Post: Falscher Schritt im Jahr des Kindes Düsseldorf (ots) - Von Detlev Hüwel Wie man es auch dreht und wendet es passt nicht zusammen, wenn Ministerpräsident Jürgen Rüttgers trotzig darauf beharrt, dass 2006 in NRW das "Jahr des Kindes" sei und das Land gleichzeitig die Finanzierung der Kindergärten drosselt. Dieser Widerspruch gehört eindeutig in die Abteilung "grober handwerklicher Fehler", den sich die Landesregierung ein Jahr nach der Wahl vorhalten lassen muss. Die Mindereinnahmen, die Städten und Kreisen durch den Rückzug des Landes entstehen, sollen durch eine Aufstockung mehr...
- Rheinische Post: Die kranken Kassen Düsseldorf (ots) - Von Thomas Wels In Deutschland ist man gerne und schnell bei der Hand, wenn es dem einen oder anderen Geschäftsführer oder Manager das Gehalt zu neiden gilt. Jetzt also die Prämien für die Chefs der Krankenkassen, die deutlich über dem liegen, was ein durchschnittlicher Arbeitnehmer verdient. Prämien sind in der freien Wirtschaft in diesen Positionen üblich, allerdings genau hier liegt das Problem. Die Krankenkassen sind alles andere als Unternehmen in einer freien Wirtschaft, und die Frage, wann einer eine Prämie mehr...
- Rheinische Post: Lob des Sparens Düsseldorf (ots) - Von Jens Voss Die Evangelische Kirche im Rheinland tut zur Zeit etwas, was der Staat seit Jahrzehnten nicht getan hat: Sie stellt sich der Wirklichkeit und spart. Die Wirklichkeit ist ganz einfach: Man kann nicht mehr alles bezahlen, was man gerne bezahlen würde. In der deutschen Politik ist es bekanntlich eine liebe Tradition geworden, in dieser Lage skrupellos Schulden zu machen. Insofern haben die Sparbeschlüsse, die heute verabschiedet werden, Modellcharakter für Deutschland. Die Kirchen-Parlamentarier in Bad mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|