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Kölner Stadt-Anzeiger: Chef der türkischen Religionsbehörde zeigt Verständnis für Moscheebau-Kritiker Ali Bardakoglu: Moscheen kein Anzeichen für schleichende Islamisierung

Geschrieben am 20-10-2008

Köln (ots) - Ali Bardakoglu, Präsident der obersten
Religionsbehörde der Türkei (Diyanet), hat Verständnis für Vorbehalte
gegenüber dem Bau repräsentativer Moscheen in Teilen der deutschen
Öffentlichkeit gezeigt. "Ich kann solche Ängste verstehen, aber ich
weiß auch, dass es sich um Minderheitenmeinungen handelt", sagte er
dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe). Es komme jetzt darauf
an, dass die Verantwortlichen vor Ort Offenheit zeigten und auf die
Kritiker zugingen. Der Diyanet-Chef wies die Befürchtung zurück,
repräsentative Moscheen wie die in Köln geplante Zentralmoschee oder
die Moschee in Duisburg, die am kommenden
Wochenende offiziell eröffnet wird, seien Anzeichen für eine
schleichende Islamisierung der Gesellschaft. "Jegliche Form von
Islamisierung ist uns fremd, und auch Missionierung steht nicht auf
unserer Agenda", erklärte Bardakoglu. Gleichzeitig plädierte der
56-Jährige, der die höchste Autorität des Islam in der laizistischen
Türkei verkörpert, für Mut zu moderner Moschee-Architektur. "Wir
sollten ein bisschen wegkommen von den klassischen Modellen", sagte
er. Es komme auch auf die "ästhetische Wahrnehmung" an, die ein
solcher Bau in seiner Umgebung auslöse. "Aus religiöser Sicht muss es
nicht immer pompös sein." Der Diyanet-Präsident bestritt, dass die
Türkisch-Islamische Union Ditib in Köln als Außenstelle des
"Präsidiums für Religiöse Angelegenheiten" der Türkei von Ankara aus
ferngesteuert werde. Bei der Ditib handle es sich um eine "nach
deutschem Recht gegründete deutsche Vereinigung". Wenn die Diyanet
Imame nach Deutschland entsende, stelle dies "keinen Eingriff in die
deutschen Verhältnisse" dar. Die Entsendung der "gut und modern
ausgebildeten" Imame erfolge "nicht aus eigener Initiative", sondern
nur "auf Anforderung" der jeweiligen Moschee-Vereine in Deutschland.

Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66749
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66749.rss2

Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de


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