Allg. Zeitung Mainz: Gefahr fürs schöne Konzept Kommentar zu Studiengebühren
Geschrieben am 20-10-2008 |
Mainz (ots) - Kann es sich ein Land, das lautstark über den Mangel an Akademikern klagt, leisten, auch nur einen geringen Prozentsatz studierwilliger Menschen durch Studiengebühren abzuschrecken? Nein, das kann es nicht. Deswegen müssen sich die Bundesländer, die diese Gebühren erheben wollen, schleunigst Gedanken darüber machen, wie sie gegensteuern können, unter anderem mit einer verstärkten Vergabe von Stipendien. CDU-Bildungsministerin Schavan dagegen hält neun Prozent junger Menschen, die wegen Gebühren aufs Studium verzichten, für "nicht beträchtlich". Sie hat sich und dem Land mit dieser Aussage zwei Tage vor dem Bildungsgipfel ihrer Kanzlerin keinen Gefallen getan. Denn der Akademikermangel wird auf dem Treffen ein wichtiges Thema sein. So wichtig, dass auch Schavan bereits Initiativen angekündigt hat, um Menschen ohne Abitur den Zugang zum Hochschulstudium zu erleichtern. Das all zu frühe Bekanntwerden der Untersuchung zu den Studiengebühren passt den Verantwortlichen aktuell nicht ins schöne Konzept, das zeigen die lauen Beschwichtigungs- und Relativierungsversuche aus dem CDU-geführten Berliner Bildungsministerium. Kein Wunder, wo sich eine Unions-Kanzlerin doch gerade anschickt, vor der Bundestagswahl 2009 als Retterin der Bildungswüste Deutschland wahrgenommen zu werden. Dabei ist es grundsätzlich richtig und wichtig, das Thema Bildung an die Spitze der Tagesordnung zu setzen. Aber all die klugen und notwendigen Forderungen werden in der Umsetzung Geld kosten. Eine Menge Geld. Die aktuelle Untersuchung um die Auswirkungen der Studiengebühren macht aber eines deutlich: Für gute Bildung ist jeder, aber bezahlen will dafür kaum einer. Mit diesem Problem wird auch der morgige Bildungsgipfel zu kämpfen haben.
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