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WAZ: Die Zeit zum Wundern - Kommentar von Stefan Schulte

Geschrieben am 20-10-2008

Essen (ots) - Man darf sich auch mal wundern. Über Politiker, die
sich plötzlich über maßlose Renditeziele ereifern. In welchem Keller
steckten sie, als die Deutsche Bank vor drei Jahren ihr
25-Prozent-Gebot ausrief. Die Kritik fußte damals auf der
Ankündigung, gleichzeitig Stellen zu streichen. Wer das Renditeziel
an sich als maßlos geißelte, galt den Merzens als marktwirtschaftlich
unterbelichtet.
Man darf sich auch mal wundern über Wirtschaftsforscher, die uns
jahrelang erklärt haben, warum sich die Märkte am besten selbst
regulieren. Jetzt erklären sie uns, warum das Rettungspaket der
Regierung zu klein ist und der Staat besser bei allen Banken
einsteigen sollte.
Man darf sich auch mal wundern: Darüber, dass selbst jetzt, da
Menschen ihr sauer verdientes Geld über Nacht verloren haben, wieder
jeder der vielen Verantwortlichen auf einen andern zeigt.
Nur über Bankmanager darf man sich nicht wundern. Die haben offen
und gut vernehmlich gesagt, dass sie 25 Prozent Rendite wollen. Die
Empörung der Politik kommt etwas spät.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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