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10. Treffen europäischer Presseräte in Berlin Deutscher Presserat Gastgeber

Geschrieben am 23-10-2008

Bonn (ots) - Vertreter von Presseräten aus 21 Ländern treffen sich
am 23. und 24. Oktober zur 10. Tagung der Alliance of Independent
Press Councils of Europe (AIPCE) in Berlin. AIPCE ist der
Zusammenschluss unabhängiger Presseräte in Europa, der 1999 in London
gegründet wurde. Seither findet einmal im Jahr ein Treffen als Forum
für Kooperation, Koordination und Erfahrungsaustausch statt. Der
Deutsche Presserat ist - wie schon im Jahr 2000 - Gastgeber der
Konferenz.

Manfred Protze eröffnete als amtierender Sprecher des Deutschen
Presserats die Veranstaltung am heutigen Morgen in der Europäischen
Akademie. Dabei unterstrich er die Bedeutung verbindlicher ethischer
Maßstäbe gerade für die Medien. Sie müssten auch mit Hilfe einer
funktionierenden Selbstregulierung effektiv und transparent umgesetzt
werden. "Gerade die aktuelle Finanzkrise zeigt allen Akteuren, dass
staatliche Regulierung und Aufsicht immer dann drohen, wenn
Selbstregulierung fehlt, versagt oder als Alibi missbraucht wird."

Monika Griefahn, MdB und Sprecherin für Kultur und Medien der
SPD-Bundestagsfraktion, schrieb in einem Grußwort über die Bedeutung
von Selbstkontrolle: "[...] in unserer demokratischen Ordnung ist das
Prinzip der freiwilligen Selbstregulierung eines der erfolgreichsten
Instrumente berufsethischer Sorgfalt und Verantwortung. Ich freue
mich, dass sich dieses Prinzip in vielen Ländern Europas gerade im
Bereich der Presse durchgesetzt hat."

Ein Schwerpunkt der Tagung wird die Selbstregulierung
journalistischer Inhalte im Internet sein. In allen Ländern sind die
jeweiligen Presseräte, z. T. bereits seit Jahren, hier schon als
Selbstkontrolle tätig. Auch der Deutsche Presserat hat in diesem Jahr
angekündigt, sich hierfür einzusetzen. Monika Griefahn sagte dazu:
"Der Deutsche Presserat ist dabei, die Selbstkontrolle für
redaktionelle Inhalte auch auf den Online-Bereich auszudehnen. Dieses
Engagement ist gut und notwendig und wird vom Deutschen Bundestag
sehr begrüßt. Aus diesem Grund planen wir derzeit, diese Einbeziehung
von Online-Inhalten auch von politischer Seite aus zu unterstützen."

Grundgedanke bei allen anwesenden Selbstkontroll-Institutionen
ist, dass es nicht Sache von Gesetzgebern, sei es national oder
international, sein kann, Verstöße gegen journalistische Normen zu
ahnden. Daher haben fast alle teilnehmenden Presseräte einen
Pressekodex aufgestellt, der die berufsethischen Grundsätze in jedem
Land regelt. Diese beziehen die kulturhistorischen und
kulturpolitischen Erfahrungen der unterschiedlichen Mediensysteme mit
ein.

Originaltext: Deutscher Presserat
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/14918
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_14918.rss2

Pressekontakt:
Ella Wassink
Deutscher Presserat
Tel.: 0228 - 985720
Fax: 0228 - 98572 - 99
E-Mail: info@presserat.de


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