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Leben und Sterben in Würde / Der neugewählte Kolping-Bundespräses Ottmar Dillenburg fordert den Schutz des Lebens in allen Phasen

Geschrieben am 26-10-2008

Essen/Köln (ots) - "Die unverfügbare Würde des Menschen muss vom
ersten Moment seiner Existenz im Mittelpunkt stehen und zentrale
Richtschnur in allen Lebensphasen sein, in Gesundheit und Krankheit
und natürlich auch im Sterben", erklärte der neugewählte Bundespräses
des Kolpingwerkes Deutschland, Ottmar Dillenburg in Essen. Dort fand
am Wochenende die Bundesversammlung des katholischen Sozialverbandes
statt. Der Einsatz für den Schutz des Lebens sei für das Kolpingwerk
von zentraler Bedeutung. "Der Respekt vor der Einmaligkeit seines
Lebens verbietet jede Instrumentalisierung des Schicksals eines
Sterbenden sowie jede Fremdbestimmung seines Willens. Die Würde des
Menschen verlangt eine Selbstbestimmung, die sich verantwortlich weiß
vor sich selbst, vor den Mitmenschen und vor Gott", betonte
Dillenburg.

Zu einem würdevollen Leben gehörten alle sinnvollen Möglichkeiten
der Medizin, nicht aber eine Lebensverlängerung um jeden Preis.
"Vielmehr zieht die Bemühung um ein Leben in Würde auch die Bemühung
um ein Sterben in Würde nach sich", erklärte Ottmar Dillenburg.
Wichtig sei dabei eine angemessene Begleitung des Sterbenden: "Nicht
Hilfe zum, sondern Beistand im Sterben." Scharf verurteilt der neue
Kolping-Bundespräses alle Versuche, unter bestimmten Umständen eine
Unterstützung beim Suizid eines Kranken oder Sterbenden zu erlauben,
wie sie der frühere Hamburger Justizsenator Roger Kusch fordert und
praktiziert. "Es ist ein Unterschied, ob man das Sterben eines
Menschen zulässt oder ob man es veranlasst. Die Assistenz bei der
Selbsttötung, wie sie Herr Kusch versteht, überschreitet die Grenzen
des Zumutbaren."

Wie man gehaltvoll mit der komplexen Herausforderung eines
gesetzlichen Rahmens für die Bewahrung der Menschenwürde am
Lebensende umgehen kann, zeige hingegen die jüngste
Gesetzesinitiative zur Patientenverfügung, die die Abgeordneten
Bosbach, Röspel und Göring-Eckardt vorgelegt haben. Sie sei der
Gegenentwurf zu der von einer anderen Abgeordnetengruppe gewünschten
Deregulierung und werde dem Anliegen des Lebensschutzes und der
Besonderheit jedes einzelnen Falles viel besser gerecht.

"Viele Menschen fürchten sich vor Leiden und Schmerzen und wollen
Angehörigen und Freunden am Ende ihres Lebens nicht zur Last fallen.
Sie wünschen sich einen friedlichen und schmerzfreien Tod. Diese
Sorgen und Ängste gilt es ernst zu nehmen", erklärt der
Kolping-Bundespräses. Die Lösung dürfe aber nicht eine Aufweichung
des Tötungsverbots sein, sondern ein menschenwürdiger Umgang mit
Schwerkranken und Sterbenden, wie er beispielsweise in den Hospizen
praktiziert werde. "Dazu gilt es die palliativmedizinische Versorgung
zu verbessern und seelsorgerische Begleitung für Kranke, Sterbende
und Angehörige anzubieten", fordert Dillenburg.

"Viele der örtlichen Kolpingsfamilien beschäftigen sich mit diesen
wichtigen Fragen bereits jetzt intensiv im Rahmen ihrer
Bildungsarbeit, um das Bewusstsein für die Würde des Menschen zu
schärfen", berichtet der Bundespräses. "Wir rufen alle
Kolpingsfamilen auf, sich diesem Beispiel anzuschließen. Ein
Engagement in der Hospizarbeit oder in der Entlastung pflegender
Angehöriger kann ein wertvoller ein praktischer Zugang zu dem Thema
sein."

Originaltext: Kolpingwerk Deutschland gGmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/52043
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_52043.rss2

Pressekontakt:
Kolpingwerk Deutschland
Heinrich Wullhorst
Pressesprecher
Kolpingplatz 5-11
50667 Köln
Tel: (0221) 20701-241
Mobil: (0172) 5604303
E-Mail: heinrichwullhorst@kolping.de
Homepage: www.kolping.de


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