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Der Tagesspiegel: Manager-Kritik: Ökonom Sinn findet Unterstützung

Geschrieben am 27-10-2008

Berlin (ots) - In der Debatte um die Ursachen der Finanzkrise
haben Politiker und Ökonomen davor gewarnt, nur die Manager
verantwortlich zu machen. "Es ist zu einseitig, die Schuld nur den
Managern zuschieben zu wollen", sagte Thomas Straubhaar, Chef des
Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Instituts HWWI, dem "Tagesspiegel"
(Dienstagausgabe). Die Krise habe viele Ursachen - "die Häuslebauer
in den USA, die Kredite zu waghalsigen Konditionen eingegangen sind,
die Federal Reserve mit ihrer Politik des billigen Geldes, die
Kleinanleger, die auch vom Boom profitieren wollten". Hinzu kämen die
Bank-Manager - aber auch hier habe es Aufsichtsräte gegeben, die
nicht hingeschaut hätten, und Aktionäre, die eine hohe Rendite hätten
sehen wollen. Klaus Zimmermann, Präsident des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung (DIW), sagte dem Blatt, die Finanzkrise sei
"systematisch bedingt". Fehlentscheidungen und menschliche Schwächen
wie Gier oder übertriebenen Ehrgeiz habe es immer gegeben. "Das
Problem ist, dass wir keine genügenden Regeln hatten, um die
negativen Folgen dieser Schwächen auszugleichen und zu begrenzen."

Michael Hüther, Direktor des arbeitgebernahen Instituts der
deutschen Wirtschaft, sagte: "Es gab ein großes Casino, wo alle
mitgemacht haben." Die Bankvorstände hätten aber ein besonderes Maß
an Verantwortung. "Es kann nicht sein, dass wir die zu Abhängigen und
Opfern erklären." Es habe Verantwortungslosigkeit gegeben und das
Umgehen von Haftung. Rainer Brüderle, Vize-Fraktionschef der FDP,
befand, "staatliches Versagen und verantwortungsloses Handeln
einzelner Finanz-Hasardeure haben sich gegenseitig verstärkt". Einige
Banker und Manager hätten die lasche Finanzaufsicht und die
"Inkompetenz bei den staatlichen Landesbanken" schamlos ausgenutzt.
"Mancher angestellte Manager sollte bei Mittelständlern Nachhilfe in
verantwortlichem Handeln nehmen."

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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