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6. Antispam-Kongress von eco: Internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen Spam wird weiter verstärkt / Rund 200 Teilnehmer aus 46 Ländern diskutieren in Wiesbaden aktuelle Trends und Lösungsansätze

Geschrieben am 28-10-2008

Wiesbaden/Köln (ots) - Der auf Schloss Biebrich vom 27. bis 30
Oktober stattfindende sechste Antispam-Kongress des Verbandes der
deutschen Internetwirtschaft eco in Wiesbaden steht ganz im Zeichen
der Internationalität. "Alleine die Registrierungen - über 200
Personen aus 46 Ländern - belegen die immense Bedeutung des Themas
für die globale Internetgemeinschaft", kommentiert Sven Karge,
Fachbereichsleiter Content bei eco und Organisator des Kongresses.
"Gleichzeitig bringen die Vorträge und Gespräche auf dem Kongress
aber auch zum Ausdruck, dass nur die weltweite internationale
Zusammenarbeit zwischen zuständigen Behörden,
Strafverfolgungsbehörden, Internet Service Providern und der gesamten
Internetwirtschaft dem Problem wirklich Herr werden kann." Die größte
Gefahrenquelle stellen momentan Russland und andere Bereiche
Osteuropas, China und weite Teile Brasiliens dar. "Die Täter wissen,
dass es nicht ratsam ist, in den Ländern zu leben, die für sie die
Hauptangriffsziele sind. Außerdem sind in diesen Staaten die
Aktivitäten der Legislative und Exekutive noch nicht so ausgeprägt
wie etwa in der Europäischen Union, so dass das Risiko, von diesen
Standorten aus zu agieren, wesentlich geringer ist."

Sowohl für die zunehmende Bedrohung als auch für die
Internationalität des Themas Spam liefert das Unternehmen eleven, das
pro Tag bei seinen Kunden rund eine Milliarde E-Mails filtert,
entsprechende Zahlen. Geschäftsführer Robert Rothe: "Aus 198 von
insgesamt 203 Ländern mit einem eigenen IP-Adressbereich gehen
Spam-Mails aus. Dabei weisen nur zwölf einen Spam-Level von unter
fünfzig Prozent auf. In neunzig Prozent der Staaten beträgt der
Anteil von Spam-Mails durchschnittlich mehr als siebzig Prozent."
Alleine in Deutschland ist laut dem E-Mail-Sicherheitsanbieter die
Spam-Rate in den Jahren 2003 bis 2008 um mehr als 10.000 Prozent
angestiegen. 2008 sei gegenüber dem vergangenen Jahr eine Erhöhung
von über hundert Prozent zu verzeichnen. Ein Beispiel dafür, wie
unerwünschte E-Mails die Infrastruktur gefährden, liefert ein
international tätiger deutscher Großkonzern mit rund 100.000
Mitarbeitern, der zum Kundenkreis von eleven zählt. In diesem sind
98,7 Prozent der ankommenden Mails als Spam zu klassifizieren, 0,8
Prozent sind andere, ebenfalls nicht gewollte Nachrichten, lediglich
0,5 Prozent sind erwünscht. "Leider ist das kein Einzelfall und auch
auf andere Betriebe zu übertragen", merkt Robert Rothe an.

Auch bezüglich aktueller Trends liefert der Antispam-Kongress des
eco Verbandes Antworten. So stellen nach einhelliger Meinung der
Experten so genannte Botnets immer noch eine der größten Bedrohungen
dar. In diesem Fall installieren Täter Schadsoftware - sog. Trojaner
- auf Computern, ohne dass der Anwender dies merkt und nutzen diese
gekaperten Computer ferngesteuert für den Versand von Werbemüll, ohne
dass der Computerbesitzer dies merkt. Aktuell sei die Gefahr deshalb
so groß, weil sich diese illegalen Netze unter Verwendung von
E-Mails, Downloads oder Exploits sehr schnell verbreiten (Problem der
"Spreading Botnets") und bereits ein Viertel aller Rechner weltweit
infiziert ist. Im Zusammenhang mit den Botnets weist Pat Peterson von
IronPort darauf hin, dass sich Täter zunehmend Opfer mit hoher
Reputation aussuchen, um Verbraucher auf ihre eigene kriminelle
Webseite zu ziehen. Eine Entwicklung, die auch Microsoft nicht
entgangen ist. "Es wird heute verstärkt auf das Vertrauen der
Internetnutzer in bestimmte Unternehmen oder Organisationen gesetzt
und dieses nutzen Täter schamlos aus", bestätigt Tim Cranton,
Associate General Counsel vom Internet Safety Enforcement Team bei
Microsoft. Zudem werde mit der menschlichen Neugier gespielt und dem
Gefühl, "an bestimmten Angeboten könnte etwas dran sein." Tim Cranton
spielt dabei auf so genannte Lottery-Scams an, in denen Usern
vorgegaukelt wird, sie hätten etwas gewonnen. In einer Studie hat der
Software-Gigant ermittelt, dass einer von 44 Internetnutzern schon
auf eine solche Offerte hereingefallen ist.

Besonders heimtückisch werden Opfer neuerdings über
Adware-Programme wie etwa VirtuMonde attackiert. Wie Pat Peterson
betont, handelt der Nutzer sich darüber nicht etwa nur nervige Popups
ein, sondern läuft ernsthaft Gefahr, vollständig kontrolliert zu
werden. Ein Beispiel dafür, wie skrupellos Täter mittlerweile
vorgehen, liefert er gleich mit: "Ein Popup signalisiert das
Auftreten eines Sicherheitsproblems auf dem Computer und empfiehlt
neben einem Scan auch den Download eines Programms, das die Gefahr
beseitigt. In Wahrheit verbirgt sich dahinter ein infiziertes
Programm, das unter anderen Übeln die Eingaben des Nutzers
protokolliert und an Dritte weiter leitet. Wer hier nein sagt, wird
so lange mit Popups bombardiert, bis er entnervt aufgibt. Auch ein
Zeichen dafür, wie hartnäckig die Täter heute sind." Neben der
Hartnäckigkeit zeichnet diese ein immer größeres technisches
Know-how, ein hohes Maß an Kreativität und eine erhöhte kriminelle
Energie aus. "Die Zeiten, in denen wir es mit pubertierenden jungen
Männern zu tun hatten, die aufgrund mangelnden Einsatzes oder
mangelnder Intelligenz ihren Hochschulabschluss nicht schaffen, sind
vorbei. Die Vorgehensweise ist mittlerweile sehr professionell und
deshalb umso gefährlicher", so das Fazit von Pat Peterson.

Ein weiteres Problem stellen die allseits beliebten und sich einer
immer größer werdenden Mitgliedergemeinde erfreuenden Social Networks
dar, die Versendern von Spam eine große Angriffsfläche bieten. "Es
ist schon erstaunlich, wie freigiebig Menschen der ganzen Welt sehr
private Daten zur Verfügung stellen und damit den Tätern Tür und Tor
öffnen", moniert Sven Karge.

Im Rahmen des internationalen Kampfes gegen Spam nimmt der eco
Verband der deutschen Internetwirtschaft eine führende Rolle ein.
Neben der Organisation des jährlich stattfindenden
Antispam-Kongresses koordiniert eco die Antispam Task Force der
deutschen ISPs und betreibt die zentrale deutsche Whitelist Certified
Senders Alliance (CSA) sowie die Internet-Beschwerdestelle, wo
Unternehmen und Verbraucher Verstöße und verdächtige Aktivitäten im
Netz melden können.

eco (www.eco.de) ist seit über zehn Jahren der Verband der
Internetwirtschaft in Deutschland. Die mehr als 400
Mitgliedsunternehmen beschäftigen über 250.000 Mitarbeiter und
erwirtschaften einen Umsatz von ca. 45 Mrd Euro jährlich. Im
eco-Verband sind die rund 230 Backbones des deutschen Internet
vertreten. Verbandsziel ist es, die kommerzielle Nutzung des Internet
voranzutreiben, um die Position Deutschlands in der Internet-Ökonomie
und damit den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Der
eco-Verband versteht sich als Interessenvertretung der deutschen
Internetwirtschaft gegenüber der Politik, in Gesetzgebungsverfahren
und in internationalen Gremien.

Originaltext: eco - Vb d. dt. Internetwirtschaft e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6699
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6699.rss2

Pressekontakt:
Weitere Informationen: eco Verband der deutschen Internetwirtschaft
e.V., Lichtstr. 43h, 50825 Köln, Tel.: 0221/700048-0, E-Mail:
info@eco.de, Web: www.eco.de

PR-Agentur: Team Andreas Dripke, Tel.: 0611/97315-0, E-Mail:
team@dripke.de


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