Allgemeine Zeitung Mainz: Leider unhaltbar - zum Metallerstreik
Geschrieben am 31-10-2008 |
Mainz (ots) - Hätten wir normale Zeiten, der sich anbahnende Streit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in Deutschlands größter Branche um Lohnerhöhungen im kommenden Jahr könnte nach erprobtem Ritual verlaufen: Empörung über die jeweils anderen Angebote und Forderungen, Warnstreiks, erneute Verhandlungen, Einigung auf Basis eines Kompromisses, mit dem beide Seiten leben können. Im Herbst des Jahres 2008 ist jedoch vieles anders. Die Branche hat ein paar wirklich fette Jahre hinter sich. Sie hat diese auch dazu genutzt, 250 000 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Das ist wirklich beachtlich, resultiert aber keineswegs aus Nächstenliebe, sondern begründet sich in der hohen weltweiten Nachfrage seit 2006. Noch immer sind die Auftragsbücher ziemlich voll, und deshalb ist es auf den ersten Blick nur zu verständlich, wenn die Arbeitnehmer jetzt ihren Anteil am Erfolg abhaben wollen. Das alles wäre völlig legitim - wenn auch nicht in der jetzt von der IG Metall geforderten Höhe von acht Prozent - drohte uns nicht im kommenden Jahr mindestens eine Stagnation, unter Umständen sogar eine Rezession. Deshalb ist die Position der IG Metall leider unhaltbar. Sie wird sich entscheiden müssen, was ihr lieber ist, den eindrucksvollen Arbeitsplatzzuwachs auch in Zeiten der Krise stabil zu halten oder ihre üppige Lohnforderung auf Biegen und Brechen durchzuboxen und dafür hinzunehmen, dass viele gerade aufgebaute Jobs wieder verloren gehen. Die Arbeitgeber ihrerseits sollten jedoch ebenfalls über ihren Tellerrand blicken und bedenken, dass es auch an ihnen liegen wird, der Binnenkonjunktur aufzuhelfen, indem sie ihre 3,6 Millionen Beschäftigten durch einen spürbaren Lohnzuwachs zu Konsumenten machen. Runde vier Prozent mehr Lohn wären ein Kompromiss, der der Wirtschaft insgesamt gut täte. Vor allem aber wäre er ein Signal, dass man einander auch in schweren Krisen versteht und zusammensteht.
Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Telefon: +49-(0)6131/48-5987 Fax: +49-(0)6131/48-5868 crossmedia@vrm.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
167755
weitere Artikel:
- Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zu IG Metall Rostock (ots) - Den Arbeitnehmern ist es nicht zu vermitteln, warum sie zurückstecken sollen. In Zeiten, in denen mit ihren Steuer- Euro die Finanzbranche reanimiert wird, Bahnchef Mehdorn eine Gehaltserhöhung von 20 Prozent (!) erhalten soll, der deutsche Maschinenbau im September ein Auftragsplus von zwei Prozent verbuchen konnte. Variable Komponenten wie die Vertragslaufzeit und betriebliche Tarifelemente sollten einen Kompromiss ermöglichen. Es knirscht im Gebälk, doch die Wirtschaft ist vom Einsturz der Balken noch weit entfernt. mehr...
- WAZ: Nicht auf die lange Bank - Kommentar von Christopher Shepherd Essen (ots) - Über zwei Wochen lang zierten sich viele Banken, das staatliche Rettungspaket in Anspruch zu nehmen. Nun scheint es eine Art Dammbruch zu geben: Die Anzeichen verdichten sich, dass gleich die ganze Riege der führenden Privatbanken zugreifen wird. Das Zögern hatte auch schon zu lange gedauert. Grund war wohl, dass die Banken negative Reaktionen befürchteten, wenn sie sich unter den Rettungsschirm stellen. Wer gibt schon gern Probleme zu? Für solche Befindlichkeiten ist aber jetzt kein Platz. Wenn nun die Commerzbank auch mehr...
- WAZ: Kohle-Frage muss warten - Kommentar von Thomas Wels Essen (ots) - Die Finanzkrise und das groß-koalitionäre Krisenmanagement hat vieles überdeckt. Etwa, dass es bis zur Bundestagswahl weniger als ein Jahr dauert, dass im Sommer Kommunalwahlen in NRW stattfinden - und in beiden Fällen die Wähler im Ruhrgebiet kraft Masse eine wesentliche Rolle spielen. Man muss kein Prophet sein, um zu erahnen, dass der Steinkohlebergbau für die SPD als Industrie- und Arbeiterpartei dabei strategisches Gewicht haben wird. Zumal auch den CDU-Bürgermeistern der Zechenstandorte die Bergwerke näher sind mehr...
- Roche erhält FDA-Zulassung für Hepatitis-C-Viruslasttest auf vollautomatisierter Echtzeit-PCR-Plattform Pleasanton, Kalifornien (ots/PRNewswire) - - Erhöhte Laboreffizienz und Standardisierung für individuelle Patientenbehandlung Roche Molecular Diagnostics gab heute bekannt, dass sein HCV-Test COBAS(R) AmpliPrep / COBAS(R) TaqMan(R) von der US-amerikanischen Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA) zur Verwendung in den USA zugelassen wurde. Der Test stützt sich auf die firmeneigene Echtzeit-PCR-Technologie von Roche zur Quantifizierung der Hepatitis C RNA-Konzentration im Blut eines Patienten. Die Ergebnisse des Hepatitis C-Viruslasttests mehr...
- Börsen-Zeitung: Trügerische Erholung, Kommentar zu den Finanzmärkten von Dieter Kuckelkorn Frankfurt (ots) - Fast 800 Punkte hat der Dax zugelegt - in nur einer Handelswoche. Am Montagmorgen stand er noch bei rund 4200 Zählern, am Freitag schloss der deutsche Leitindex dann bei fast 5000 Punkten. Dies ist schon erstaunlich, wenn man bedenkt, dass sich die Kurse bis vor kurzem im freien Fall befanden. Dementsprechend sind auch bereits wieder die ersten Stimmen zu vernehmen, gemäß denen die Märkte das Schlimmste überstanden haben. Die Kursgewinne, zusammen mit der Erholung des Ölpreises und des Euro, könnten - so die Argumentation mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|