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"Grüne Gentechnik" hat weniger als 500 Beschäftigte - keine neuen Arbeitsplätze in Sicht

Geschrieben am 13-06-2006

Berlin (ots) - Die Agro-Gentechnik bringt keine zusätzlichen
Arbeitsplätze. Auch bei verstärkter Anwendung der Gentechnik wird es
mehr Beschäftigung in diesem Bereich nicht geben. Grund dafür sind
absehbare Fusionen in der Agrarindustrie. Bedeutsame Potentiale für
mehr Arbeit gibt es auch in der Saatgutentwicklung und -produktion
nicht. Derzeit arbeiten weniger als 500 Beschäftigte in der
privatwirtschaftlich finanzierten "Grünen Gentechnik".

Diese Ergebnisse stellte der Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) heute in der Analyse "Grüne Gentechnik als
Arbeitsplatzmotor? Genaueres Hinsehen lohnt sich" der Öffentlichkeit
vor. Durchgeführt wurde die Untersuchung vom Lehrstuhl für
Unternehmensführung der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg.

Thorsten Helmerichs, Autor der Analyse: "Es gibt keine Belege für
die von Befürwortern der Gentechnik oft angeführten positiven
Wirkungen der Agro-Gentechnik auf den Arbeitsmarkt. Zahlen von
Zehntausenden von neuen Arbeitsplätzen, die beispielsweise von der
Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie genannt wurden,
entbehren jeder realistischen Grundlage."

Zu den Beschäftigtenzahlen in der Agro-Gentechnik gebe es
lediglich unsichere Daten. Auf entsprechende Anfragen bei 70
deutschen Unternehmen habe nur ein Fünftel geantwortet. Die Schätzung
von maximal 500 Arbeitsplätzen sei deshalb optimistisch. Nach
Aussagen der antwortenden Unternehmen würden auch künftig
Neueinstellungen nur in geringer Zahl erfolgen. Aufgrund zu
beobachtender Fusionen in der Branche rechnet die Universität
Oldenburg sogar mit rückläufigen Beschäftigtenzahlen.

Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer: "Es ist kein Wunder,
dass die deutsche Gentechbranche ihre Zahlen nicht offen legt. Stellt
man ihren maximal 500 Beschäftigten die 150000 Arbeitsplätze in der
Bio-Branche gegenüber, dann wird klar, wo der Jobmotor brummt. Wir
fordern Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, Arbeitsplatzversprechen
der Genindustrie nicht länger auf den Leim zu gehen. Sie muss endlich
ihren gentechnikfreundlichen Kurs ändern und sich stattdessen für
mehr Arbeitsplätze im Biosektor und in der gentechnikfreien
konventionellen Landwirtschaft einsetzen."

Merkel habe das Arbeitsplatzargument wiederholt eingesetzt, um auf
Änderungen des Gentechnikgesetzes zu drängen. Dabei übersehe sie,
dass die verstärkte Nutzung der Gentechnik in der Landwirtschaft zu
erheblichen Arbeitsplatzverlusten führen würde.

Die Expertise "Grüne Gentechnik als Arbeitsplatzmotor? Genaueres
Hinsehen lohnt sich" ist im Internet unter
http://www.bund.net/lab/reddot2/pdf/gentechnik_arbeitsplaetze.pdf
erhältlich.

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7666
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Heike Moldenhauer, BUND-Gentechnikexpertin,
Tel: 030-27586-456, Mobil: 0179-8138088,
E-Mail: heike.moldenhauer@bund.net bzw.

Almut Gaude, BUND-Pressestelle,
Tel. 030-27586-464/425, Fax: -449,
E-Mail: presse@bund.net,
www.bund.net


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