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Rheinische Post: Ohne Ypsilanti

Geschrieben am 07-11-2008

Düsseldorf (ots) - Von Martin Kessler

Die hessische SPD-Chefin Andrea Ypsilanti hat alles auf eine Karte
gesetzt und verloren. Nach den Regeln der Politik gibt es für sie
keine Zukunft mehr an der Spitze des Landesverbands. Sie sollte auch
im eigenen Interesse zügig abtreten und den Weg für einen
glaubwürdigeren Nachfolger frei machen. Alles andere würde den
ohnehin anstehenden Leidensweg der hessischen SPD unnötig verlängern.
Noch drängt sie niemand offen, so dass sie in Würde zurücktreten
kann. Zögert Ypsilanti über das Wochenende hinaus, könnte es
demütigend für sie werden, egal welche Position sie dann noch
innehat.
Die Landes-SPD, einst der Stolz der Sozialdemokraten bundesweit,
hinterlässt sie als Trümmerhaufen. Und das ist vor allem ihre Schuld,
auch wenn sich die Abweichler erst reichlich spät zu ihrem Gewissen
bekannten. Ihr Griff nach dem Amt der Ministerpräsidentin trug
zuletzt missionarische Züge. Das passt nicht zu einer pragmatischen
Politik für das wirtschaftsstärkste Land der Bundesrepublik.
Man mag die kalte Machtpolitik von Amtsinhaber Roland Koch
kritisieren. Aus seiner Wahlniederlage hat er gelernt. Jetzt bekommt
er eine zweite Chance, dieses Bild zu korrigieren. Die verhärteten
Fronten haben sich aufgelöst. Das tut dem Land gut.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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